Hangover 3
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Hangover Part III
Land, Jahr: USA, 2013
Regie: Todd Phillips
Darsteller: Bradley Cooper, Zach Galifianakis,
Justin Bartha, Ed Helms;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 100 Min.
Inhalt:
Nach dem traurigen Tod von Alans Vater, glauben alle
- außer ihm natürlich -, dass er sich in Behandlung
begeben sollte und Hilfe für die Neuorganisation
seines Lebens benötigt. Anfangs stellt er sich noch
geben eine Therapie, doch als ihn das "Wolfsrudel"
mit aller Kraft davon überzeugt, willigt er
letztlich ein.
Während der Reise zur Klinik werden die Freunde
allerdings von finsteren Typen abgefangen und massiv
unter Druck gesetzt. Die Gangster wollen Chow - zu
dem insbesondere Alan wohl noch Kontakt pflegt...
Fazit:
Zwar waren "Hangover"
und "Hangover 2"
alles Andere als wahnsinnig brillante Filme, haben
aber dennoch einen gewissen Kultstatus erreicht und
kommen bei jedem Filmabend in gesellige Runde immer
wieder gut. Durch geschicktes Marketing und
spannenden Trailern wurde die Neugier auf Teil 3 bis
zum Anschlag geschürrt, doch den selbst errichteten
Erwartungen konnte das fertige Resultat zu keiner
Sekunde gerecht werden.
Eine großartige Geschichte zu erzählen war noch nie
eine Stärke der Reihe und daran hat sich auch nichts
geändert. Noch immer wirkt alles ziemlich an den
Haaren herbei gezogen und stellenweise etwas holprig
inszeniert. Bei den Vorgängern konnte man die wilden
Handlungssprünge noch verzeihen - letztlich wegen
den Black Outs der Charaktere irgendwo auch
nachvollziehen und sogar als lustig bezeichnen. "Hangover
3" hingegen entfernt sich vom bewährten
Grundprinzip, versucht sich komplexer zu geben als
er eigentlich ist und wärmt alte Dinge trotzdem
gerne auf.
Mit aller Gewalt wollte man alle Figuren aus den
vergangenen Abenteuern integrieren und stieß mit der
zuweilen äußerst miesen Eindung sauer auf. Eine Spur
von Sinn, Verstand oder einer gewissen Coolness.
Einfach die Gestalten reingeklatscht und ihnen keine
angemessenen Auftritte verpasst. Selbst Neuzugang
John Goodman (zuletzt genial in
Flight)
konnte den Karren nicht aus dem Dreck ziehen. Hab
ich mich noch in der Vorschau wahnsinnig über seine
Beteiligung gefreut, so schade seine insgesamt
schwachen Momente - für die das Drehbuch und nicht
er verantwortlich waren.
Die Gags waren überwiegend platt und selbst mit
abgeschaltetem Niveau nicht lustig. Wo man einst
herzhaft kichern konnte, auf Logik und Verstand
pfiff, so ernüchternd und gelangweilt folgt man nun
dem wilden Treiben auf der Leinwand. Literarische
Höchstleistungen waren nicht gefordert und
keinesfalls erwartet, aber hier wollte kaum ein
Kalauer zünden. Die besten Kracher wurden schon im
Trailer verbraten, der Rest bestand aus eher lauen
Sprüchen und fragwürdigen Aktionen. Zach
Galifianakis und vor allem Ken Jeong standen zu sehr
im Vordergrund und von den anderen Akteuren war kaum
etwas zu sehn. Justin Bartha wurde erneut auf eine
Minirolle zusammengestaucht und Cooper hatte eher
selten Raum witzig aufzuspielen.
Das Kinojahr 2013 war für mich bislang eher
durchwachsen. Nach einem grottigen
Stirb langsam 5
und einem mittelprächtigen
Star Trek - Into Darkness,
wurde nun die "Hangover"-Marke vollends gegen die
Wand gefahren. Der Titel ist nur ein Schatten seiner
sowieso nur überdurchschnittlichen - aber wenigstens
äußerst kurzweiligen - Vorgänger und macht das
Meiste einfach nicht gut genug. Er ist anders, doch
auf seine Art leider nicht gut. Man wollte das
abgedroschene Konzept nicht noch einmal 1:1
erwärmen, doch mit solchen Ergüssen kommt man nicht
weit. "Hangover 3" ist eine herbe Enttäuschung und
selbst als eigenständiger Titel nicht besonders
prickelnd.
Wertung:
5,5/10
Review:
Kinovorstellung vom 02.06.2013
Testsprache: Deutsch
Siehe auch:
-
Hangover
-
Hangover 2
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 03.06.2013
<< Zurück
zur Übersicht |