Under the Silver Lake (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Under the Silver Lake
Land, Jahr: USA, 2018
Regie: David Robert Mitchell
Darsteller: Andrew Garfield, Riley Keough,
Topher Grace, Zosia Mamet;
FSK: ab 16
Laufzeit (ca.): 139 Minuten
Inhalt:
Sam lebt in einer kleinen Wohnung in Hollywood und
weiß kaum etwas mit sich anzufangen. Er beobachtet
seine Nachbarn und verkehrt hin und wieder mit einer
guten Freundin, doch einen tiefen Sinn sieht er in
seinem Dasein wohl nicht.
Als er jedoch das Geld für die Miete nicht mehr
aufbringen kann und der Rauswurf droht, kommt ihm
eine Belohnung in einem Vermisstenfall sehr recht.
Sam wandelt durch verschiedene Loactions der
vermeintlichen Traumfabrik und wird während seiner
Recherchen in seinen Grundfesten erschüttert...
Kritik:
Wer auf die Bewertung schielt, erkennt, dass "Under
the Silver Lake" nur knapp an der Höchstwertung
vorbeigezogen ist - und dennoch absolute Pflicht für
Filmfreunde sein sollte.
"Under the Silver Lake" zu beschrieben ist relativ
schwierig, da der Film eine Fülle an Details in sich
vereint und sich keinem eindeutigen Genre
zuschreiben will. Wir erleben eine wilde Reise durch
Hollywood, die im Sekundentakt großartige
Anspielungen, Zitate und liebevolle Verneigungen
absondert. Kein Titel besitzt eine solch hohe Dichte
an bemerkenswerten Einlagen und glücklicherweise ist
die Haupthandlung an sich so richtig spannend
ausgefallen.
Trotz seiner Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden
wird es nie langweilig. Selbst ruhigere Abschnitte
mit wenig Dialog ziehen mit ihrer eigenwilligen
Inszenierung fast hypnotisch in den Bann und halten
bei der Stange. Man möchte die Augen kaum vom
Geschehen lassen - zu groß die Angst irgendwelche
tollen Referenzen verpassen zu können.
Neben der liebevollen Machart, fiel besonders das
eindrucksvolle Spiel von Hauptdarsteller Garfield
ins Auge. Ich habe keine Sekunde an seiner
Darbietung gezweifelt und die Irrfahrt seiner
Gefühle zu jeder Zeit verstanden. Natürlich war da
nicht alles vom Grundsatz her vollends glaubhaft
erzählt, dennoch gab es an seinen Schauwerten keinen
Zweifel.
An der Höchstwertung schleift das Werk aufgrund
seiner wenig erquicklichen Auflösung vorbei. Die
wichtigsten Themen werden zwar irgendwie
abgefrühstückt, aber irgendwie befriedigt das
Gezeigte einfach zu wenig und irgendwie werden die
Fragen trotzdem nicht weniger. Viele Aktionen und
Wege wirkten auf einen Schlag noch absurder und
bedauerlicherweise für den Abschluss auch irgendwie
nicht vollends nötig. Für mich ist hier der Weg das
Ziel und vielleicht schafft mehrmaliges Anschauen
besseren Durchblick und man findet seinen Frieden
mit den letzten Minuten.
Filmfreunde, Verschwörungstheoretiker,
Musikliebhaber und Freunde alter Videospiele kommen
hier vollends auf Ihre Kosten. Abgesehen von einem
mäßig geilen Finale ist dieser Ausnahmetitel großes
Kino mit ganz viel Liebe und Respekt. Ich war bis
zum bitteren Ende an den Bildschirm gefesselt und
kann einfach nur eine extrem heiße Empfehlung über
oben genannte Zielgruppen aussprechen. Nehmt euch
nicht nur die Zeit, sondern schaut aufmerksam und
ohne beiläufige Ablenkung - es wird sich lohnen!
Wertung:
9/10
Testexemplar:
Weltkino / Universum Film
(Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/DTS-HD Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 21.04.2019
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