Star Trek - Into Darkness
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Star Trek Into Darkness
Land, Jahr: USA, 2013
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Chris Pine, Zachary Quinto, Karl Urban,
Zoe Saldana;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 127 Min.
Inhalt:
Nach einer impulsiven Aktion - der Rettung von Spock
- verliert Kirk seinen Status als Captain und wird
zum ersten Offizier von Pike degradiert. Noch bevor
er sich richtig an seine neue Position gewöhnen
kann, wird schon eine Notsitzung der Sternenflotte
einberufen. Es wurde ein Anschlag auf das Archiv in
London ausgeführt und kurz darauf nimmt der
Verdächtige das Zusammentreffen unter Beschuss.
Viele Menschen - unter anderem auch Pike - sterben
und Kirk schwört Rache. Er bekommt das Kommando über
die Enterprise zurück und wird zur Auffindung des
Attentäters berufen...
Fazit:
Als ich gestern Nacht aus dem Kino gekommen bin,
wollte ich eigentlich direkt ein Review schreiben
und habe es besser nicht getan. Selten verließ sich
den Saal mit solch gemischten Gefühlen und konnte
mich nicht für eine endgültige Bewertung
entscheiden. Man erwartete nicht viel,
doch geboten bekam man irgendwie nichts Halbes und
nichts Ganzes. Ernüchterung blieb zurück.
Während das letzte Star-Trek-Reboot (Star Trek 11)
noch viele Anspielung auf die alten Tage bot und mit
viel Charme das Publikum einigermaßen begeistern konnte, ist hier
urplötzlich alles davon verfolgen. Man startet mit
einer dümmlichen und peinlich inszenierten
Anfangssequenz, befeuert den Zuschauer durchwegs mit
albernen Dialogen auf Kleinkinder-Niveau und wird
mit fortscheitender Spielzeit erstaunlicherweise
immer schlechter.
Die erste Filmstunde fühlt man sich oftmals
verschaukelt, schüttelt stets den Kopf und hofft auf
Besserung. Nach einer gewissen Resignation überhört
man zumindest die missglückten Konversationen und
kann sich auf die toll inszenierte Action einlassen.
Hier beginnt so Etwas wie Spaß am Film und man
versöhnt sich schon fast mit dem mäßigen Rest.
Allerdings sage ich nur "fast", denn inmitten
furioser Ballereien, platzierte man doch wieder
langweilige Passagen, die dem Geschehen jedes Tempo
entziehen. Die Geschichte ist nun mal so
vorhersehbar (es ist doch klar, das Kirk und
Konsorten überleben), dass dramatische Aspekte
einfach nicht greifen wollen und sehr aufgesetzt daher
kommen. Hier hätte man einfach geschickter vorgehen
müssen und nicht mit aller Gewalt auf Dramatik
setzten dürfen. Selbst Nicht-Insidern dürfte der
Ausgang doch vorbestimmt sein und diese unnötigen
Längen aufs Gemüt schlagen. Normalerweise liebe ich
Langfassungen, doch hier hätte man die letzte halbe
Stunde ein bisschen zurechtstutzen dürfen.
Über die Besetzung kann man sich nach wie vor
streiten, insgesamt geht der Cast erneut in Ordnung.
Besonders Bösewicht Benedict Cumberbatch (Sherlock)
spielte alle Anderen gegen die Wand, obgleich man
auch schon wesentlich bessere Auftritte von ihm
gesehen hat. Mir hat er als klassischer Detektiv in
Sherlock jedenfalls deutlich besser gefallen und
ständig hatte ich dieses Bild von ihm im Kopf.
Genauso ging es mir irgendwie auch bei Peter Weller,
der hier als Miesepeter nicht überzeugen konnte und
stets "Robocop" in meinem Kopf schrie. Besonders
genervt - vielleicht ist dies auch nur in der
deutschen Fassung - dass alle Akteure stets ihre
Stimme verstellten, um möglichst böse zu wirken. War
ja am Anfang ganz lustig, aber beim zigsten Versuch
von Kirk nur noch lachhaft und kindisch. Wenigstens
die gewaltigen Explosionen und Gefechte gefielen.
Sie waren technisch sauber gemacht (auch wenn gerade
der 3D-Effekt im All überhaupt nicht gut zur Geltung
kam) und gaben keinen Grund zur Klage. Der
bombastische Soundtrack war das größte Highlight am
ganzen Geschehen - und das mag schon was heißen.
Ohne den Star Trek Faktor ist "Into Darkness" nach
einer gewissen Zeit ein brauchbarer Sci-Fi-Streifen,
der trotzdem an Längen und Vorhersehbarkeit krankt.
Mit Trekkie-Befangenheit ist der Titel aber
stellenweise ein Tritt ins Gesicht der Fans und
nervt mit unglaublich schlechten Dialogen und zu
ausschweifenden Passagen. Da retten auch meine
geliebten Tribbles nicht mehr viel - aber was hat
man schon Anderes erwartet. Mir kommt der Film wie
eine Standard-Auftragsarbeit von J.J. Abrams vor,
bei dem man kein echtes Herzblut investiert hat und
dies unfreiwillig an jeder Stelle vom Vorschein
bringt. Ganz
objektiv betrachtet also ein anschaubarer
Weltraumtrip mit geilen Effekten, aber voller
unüberschaubaren Schwächen, die nicht nur Trekkies
sauer aufstoßen werden. So langsam bekomme ich Angst
um den neuen Star Wars, der ebenfalls unter der
Regie von Abrams steht und hoffentlich mehr Liebe
zur Materie erkennen lässt...
Wertung:
6/10
Review:
Kinovorstellung vom 08.05.2013
Testsprache: Deutsch
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 09.05.2013
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