Slither - Voll auf den
Schleim gegangen
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Slither
Land, Jahr: Kanada/USA, 2006
Regie: James Gunn
Darsteller: Nathan Fillion, Elizabeth Banks, Gregg
Henry, Michael Rooker;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 96 Min.
Inhalt:
Eines Nachts stürtzt ein
unbekanntes Flugobjekt in der Nähe vom kleinen
Örtchen Wheelsy ab. In diesem Objekt befinden sich
sonderbare Würmchen, die zunächst Besitz vom
unsympathischen Mr. Grant nehmen. Sie nisten sich in
seinem Körper ein, steuern seine Verhaltensweisen
und vor allem seinen fortan unbändigen Apettit.
Seine Frau bemerkt schnell, dass er sich völlig
verändert hat - doch bevor ihr auch der Sheriff und
die anderen Bewohner glauben, ist es schon fast zu
spät. Ein Großteil der Stadt hat sich in
zombieartige Wesen verwandelt und giert nach
Fleisch...
Kritik:
"Slither" ist schon fast so etwas wie ein moderner
Klassiker, der nun endlich seinen Weg auf Blu-Ray
gefunden hat. Bewusst sage ich "fast" - denn selbst
ist er noch kein waschechter Klassiker, erinnert
davor in jeder Pore an die alten Highlights aus dem
Genre.
"Slither" bedient sich ungeniert an Werken wie "Die
Nacht der Creeps" oder ähnlich gelagerten
Horrorstreifen, kommt dabei aber erstaunlich frisch
und leichtgängig rüber. Statt lieblosem Abklatsch
wirkt das Gezeigte eher wie eine liebevolle Hommage
- die sich selbst nicht ganz ernst nimmt und damit
genau den richtigen Weg einschlägt.
Als alter Hase fühlt man sich ab der ersten Minute
unheimlich wohl. Kulissen, Handlung, Figuren - alles
ist nicht neu, aber gekonnt "zusammengeklaut". Alles
ist vertraut und irgendwie stilvoll-modern
aufbereitet. Die Effekte sind eindeutig besser, als
man es von den alten Schinken gewohnt ist und
dennoch verkommt der Titel nicht zu einem
technischen Blendwerk. Man spürt das Herzblut der
Macher und erkennt, wie viel Mühe in der
Ausarbeitung des Streifens steckt. Was in erster
Linie ein simples Ding ist, steckt so voller
Anspielungen und Veräppelungen, dass man sie beim
ersten Schauen gar nicht komplett erfassen kann.
Köstliche Dialoge ziehen das Genre durch den Kakao
und dennoch ist das Geschehen nie lächerlich und
verfolgt eine klare, halbwegs ernste Linie.
Der Cast kann ebenfalls als gelungen betrachtet
werden. Mit Nathan Fillion (Castle,
Firefly - Der Aufbruch der Serenity)
und Michael Rooker (Mississippi Burning,
Mallrats)
hat man jetzt nicht unbedingt die allererste Garde
unter den Hollywood-Top-Stars aufgefahren, dennoch
geniale Akteure aus teils eher unter Fankreisen
verehrten Werken gefunden. Elizabeth Banks ist
hübsches Beiwerk und macht Ihre Sache auch sehr gut.
Filme wie "Scary Movie" holen den Holzhammer heraus
und übertreiben es für meinen Geschmack zu sehr. "Slither"
dagegen ist eine stillvolle Verneigung vor großen
Klassikern und verkommt trotz allem Humor nicht zu
einer Lachnummer. Das Geschehen ist trotz seiner
Gags angenehm spannend und trotz seiner vielen
geborgten Elemente enorm eigenständig. So ganz zum
Tophit reicht es zwar nicht, doch als super-launiger
Zeitvertreib ist das Teil immer wieder willkommen
und wandert - nun auch als HD-Fassung - gerne in die
Sammlung.
Wertung:
7,5/10
Review-Exemplar:
Koch Media (Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/DTS-HD Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 15.07.2014
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