Zeiten ändern Dich
(ofdb)
Originaltitel: Zeiten ändern Dich
Land/Jahr: Deutschland, 2010
Regie: Uli Edel
Darsteller: Bushido, Elyas M'Barek, Moritz
Bleibtreu, Hannelore Elsner;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 94 Min
Inhalt:
Bushido sitzt in seinem Tourbus, hält eine Postkarte
seines Vaters in den Händen und lässt die
Vergangenheit noch einmal an sich vorbei ziehen.
Als Kind musste er dabei zuschauen, wie seine Mutter
von seinem Erzeuger verprügelt worden ist und seinen
Bruder und ihn letztlich allein großgezogen hat. Von
der Schule geflogen, den Lebensunterhalt mit
Drogengeschäften verdient, um letztlich in der
Besserungsanstalt zu landen. Dort lernte er spätere
Kollegen wie Fler kennen und begann kurz darauf sein
erstes Demotape aufzunehmen. Mit laufender Zeit
wurde der Erfolg immer größer, doch der Konflikt mit
seinem verhassten Vater war immer allgegenwärtig...
Fazit:
Eigentlich bin ich ja weder großer Kinogänger, noch
großer Hip-Hop-Fan, doch dank der umfangreichen
Vorberichte im TV-Programm bin ich irgendwie heiß
auf den Streifen geworden. So manch mittelprächtiger
Kritik zum Trotz, bot sich ein überraschend guter
und sehr kurzweiliger Film, den ich jedem
Interessierten nur ans Herz legen möchte.
Die Geschichte wird aus Sicht des Künstlers
geschildert. Dessen Stimme aus dem Off erklingt zwar
manchmal etwas lieblos abgelesen, erzählt die
Ereignisse aus seinem Leben dennoch sehr
anschaulich. Die wichtigsten Stationen werden
unterhaltsam und zuweilen sehr einfühlsam
aufgezeigt. Immer wieder werden passende Songs aus
Bushidos Repotaire eingespielt, die hervorragend zu
den jeweiligen Abschnitten passen - obgleich sie
noch zu den harmloseren Stücken des Künstlers
gehören und Uneingeweihten vielleicht ein falsches
Bild verpassen.
Das Geschehen ist ungemein kurzweilig und hat keine
Längen zu verzeichnen. Die Handlung verliert nie an
Fahrt und hält einen hohen Unterhaltungsfaktor bei.
Nie wird das Gezeigte uninteressant und stets wird
der Betrachter bei Laune gehalten. Selbst bei
unschönen Situationen kann man sich mit der
Hauptfigur und ihren Problemen identifizieren,
obgleich das eigene Leben nie so krass verlief.
Im Vorfeld gab es - teilweise berechtige - Kritik an
den schauspielerischen Fähigkeiten des Musikers,
doch so schlimm war es gar nicht. Auch wenn manch
Text etwas stockend über die Lippen kommt, wirkt das
Auftreten Bushidos sehr authentisch und somit
glaubhaft. Von unfreiwilliger Komik mag ich
eigentlich gar nicht sprechen, da mir das servierte
durchaus gefiel und ernst zu nehmen war. So ganz
nebenbei gab es noch ein paar kleinere Gastauftritte
bekannter Gesichter, von denen vor allem Carel Gott
so richtig Laune verbreitete. Moritz Bleibtreu
machte insgesamt noch die beste Figur, wobei auch
Hannelore Elsner als Bushidos Mutter gefiel.
Selbst wer mit Bushido und seiner Mucke nichts
anfangen kann, sollte - spätestens bei der kommenden
DVD/Blu-Ray- Veröffentlichung - einmal über den
Tellerrand blicken und diesem wirklich gut gemachten
Streifen eine Chance geben. Ich für meinen Teil kann
nicht viel mit amerikanischen Produktionen dieser
Art anfangen und kann mich mit diesem Stoff hier
viel leichter identifizieren. Sicherlich geben die
Darsteller streckenweise nicht die besten Leistungen
ab, doch sie haben sich bemüht und liefern dennoch
ein rundes Gesamtpaket mit Kurzweil, Gefühl und
einem tollen Soundtrack. Nun wünsche ich mir eine
fette Auswertung für das Heimkino - am besten mit
umfangreichen Bonusmaterial und extra CD mit allen
Filmsongs. Selten habe ich das Kino mit so einem
guten Gefühl im Bauch wieder verlassen - und das ist
für mich eine hohe Bewertung wert.
Wertung:
8,5/10
Review-DVD:
-
Testsprache: Deutsch
Bemerkungen:
-
Trailer:
Die offizielle Webseite zum Film:
hier
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 08.02.2010
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