Die Tribute von Panem -
Catching Fire
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Hunger Games:
Catching Fire
Land, Jahr: USA, 2013
Regie: Francis Lawrence
Darsteller: Jennifer Lawrence, Liam Hemsworth, Josh
Hutcherson, Elizabeth Banks;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit: 146 Min.
Inhalt:
Die letzte Hungerspiele haben Katniss und Peta
erfolgreich überstanden und nun nähert sich deren
Jahrestag. Als Sieger müssen die Beiden nun im
Auftrag der Regierung auf eine Art Promotour gehen
und den schönen Schein ihrer Liebe aufrecht
erhalten. Was sie auf dieser Reise allerdings
erleben, raubt ihnen den Atem. Statt als tolle
Wahrzeichen des brutalen Regimes, werden sie vom
einfachen Volk als Aushängeschild der Rebellion
gefeiert. Dies kann Präsident Snowden nicht auf sich
sitzen lassen und plant mit seinem neuen Spielleiter
etwas völlig Neues für die kommenden Wettkämpfe...
Fazit:
Ich habe bereits im Review zu ersten Teil betont,
dass ich aus Zeitgründen eher wenig lese, doch die
Bücher zu den "Tributen von Panem" förmlich
verschlungen habe. Die Umsetzung des ersten Buchs
war nicht schlecht, aber auch nicht ganz optimal.
Beim zweiten Teil allerdings klafft die Differenz
zwischen Vorlage und Film noch weiter auseinander
und irgendwie war ich am Ende extrem enttäuscht.
Die Geschichte wird schon gleich zu Beginn ziemlich
umgeschrieben. So kommt das Privatleben von Katniss
völlig zu kurz und ihre Person bekommt dadurch weit
weniger Kontur als im Buch. Hier geht dann auch
deutlich viel Charme verloren und der Schwerpunkt
der Handlung verlagert sich etwas. Mir was bewusst,
dass man einige Passagen zusammen schneiden muss,
doch für nur ein paar Minuten längere Laufzeit hätte
ich einen Ausbau in dieser Richtung schon gern in
Kauf genommen.
Über weite Teile plätschert das Geschehen vor sich
hin. Es fühlt sich alles vertraut, aber leider auch
unangenehm aufgewärmt an. Dies mag im Roman zwar
auch der Fall gewesen sein, aber hier habe ich zu
keiner Zeit dieses nervige "recyling"-Gefühl gehabt.
Jedenfalls nicht so störend wie hier. Während man
sich bei anderen Filmen auf das Wiedersehen mit
bekannten Gesichtern / Nebenfiguren freut, verkommt
dies bei "Catching Fire" wie liebloses
zusammentreffen mit schlecht gespielten Emotionen.
In meinen Gedanken habe ich mir alles ein wenig
pompöser und "dreckiger" vorgestellt. Die armen
Distrikte werden zwar karg und glanzlos präsentiert,
wirken aber durch die Hochglanz-Inszenierung nicht
so trist wie erhofft. Alles ist nicht ganz so düster
und verloren, die Gesichter der unterdrückten
Menschen nicht ganz so bedrückt. Die Stelle des
Bürgeraufstand war im Buch ein echtes Highlight mit
Gänsehautgarantie - hier kommen hingegen keinerlei
Gefühle auf.
Jennifer Lawrence hat im Vorgänger begeistert, hier
verblasste ihr Licht allerdings ein wenig. Sie
spielt routiniert, aber einfach nicht mitreißend
genug. Trotz Extremsituationen will die Dramatik
nicht auf den Zuschauer übergreifen. Zu viele Längen
und Durchhänger schmälern die Aufmerksamkeit - die
die soliden Akteure einfach nicht zurück gewinnen
können. Die neuen Charaktere hauen ebenso wenig vom
Hocker und deshalb ist auch diesbezüglich der Frust
groß. Auch bei ihnen hat man sich im Kopf ganz
andere Bilder ausgemalt und ist mit dem Ergebnis
nicht vollends zufrieden.
"Catching Fire" ist für sich gesehen ein
brauchbarer, aber bei Weitem kein überragender Film
geworden. Man merkt deutlich, dass die Buchvorlage
teils unpassend verhuntzt wurde und dass es sich um
einen Zwischenteil einer Trilogie handelt. Ich fand
den dritten Roman mit Abstand am schwächsten und bin
mal gespannt, was die Macher nach den ersten zwei
Versuchen darauf zaubern werden. "Catching Fire" hat
mich maßlos enttäuscht und stellenweise auch ernorm
gelangweilt. Fans schauen natürlich rein, der Rest
guckt nur, wenn er die Bücher überhaupt nicht kennt
und den ersten Teil passabel fand.
Wertung:
6,5/10
Review-Blu-Ray:
Studiocanal
Testsprache:
Deutsch/DTS-HD Master Audio 5.1
Siehe auch:
Die Tribute von Panem - The Hunger Games
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 16.03.2014
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