Die Tribute von Panem - The
Hunger Games
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Hunger Games
Land, Jahr: USA, 2012
Regie: Gary Ross
Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson,
Elizabeth Banks, Liam Hemsworth;
Altersfreigabe: FSK ab 12 / PG -13
Laufzeit (ca.): 145 Min.
Inhalt:
Nach einem großen Bürgerkrieg ist die USA in 13
Distrikte unterteilt und das "Kapitol" führt den
neuen Staatenbund an. Um die schlimmen damaligen
Ereignisse beim Volk in Erinnerung zu rufen, werden
jedes Jahr die so genannten "Hungerspiele"
veranstaltet, wo zwei Jugendliche aus jedem Distrikt
in eine Arena auf Leben und Tod geschickt werden.
Der Sieger wird mit Ehre und Reichtum überschüttet,
verschafft seiner Region zudem eine gewaltige Feier.
Nun jähren sich die "Hungerspiele" zum 74sten Mal
und aus Distrikt 12 werden Bäckerjunge Peeta Mellark,
sowie die pfiffige Katniss Everdeen ausgewählt.
Unter Führung des stets betrunkenen Haymitch sollen
sie in die große Schlacht gegen die schier
übermächtige und hoch motivierte Konkurrenz
ziehen...
Fazit:
Als übereifrigen Leser würde ich mich sicherlich
nicht bezeichnen, doch die "Tribute von Panem"-Bücher
habe ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen und
mich tierisch auf die erste filmische Umsetzung
gefreut. Vorab: Fans der Materie kommen auf ihre
Kosten, müssen jedoch mit einigen Abstrichen leben.
Die Atmosphäre der Vorlage fängt der Film
größtenteils sehr gut ein. Viele Elemente sind genau
so, wie man sie sich vorgestellt hatte und man fühlt
sich hierdurch schnell "daheim". Über das
Kostümdesign - beispielsweise der Friedenswächter -
kann man streiten, aber unterm Strich lässt sich
damit leben. Hier - und an anderer Stelle - hat der
Roman halt viel Raum für eigene Fantasie gelassen,
da unzählige Details (gerade was Kleidung betrifft)
gar nicht weiter erläutert wurden. Den relativ hohen
Härtegrad (gemessen daran, das es Stoff für
Jugendliche ist) hat man geschickt mit schnellen
Kamerafahrten und hektischen Bewegungen umschifft.
Man erkennt kaum etwas explizites und wenn, dass ist
es viel zu schnell wieder vorbei. Die Augen haben
zwar etwas wahrgenommen, können die Greul jedoch
nicht schnell genug "scharf stellen". Dies wurde in
vielen Besprechungen heiß diskutiert, ich konnte
damit gut leben. Das Buch ist auch nicht auf
ausführliche Gewalt aus, sondern arbeitet diese
drastischen Momente relativ zügig, teils fast schon
beiläufig ab.
Dinge wie die "Spottölpel-Brosche" stechen nicht so
sehr heraus, weshalb ich mal gespannt bin, wie es in
den Fortsetzungen weitergeht. Schließlich spielt sie
eine Schlüsselrolle und wurde hier nur nebensächlich
behandelt. Auch die Beziehung zwischen Katniss und
Peeta kam nicht so deutlich zum Vorschein, doch
diverse Handlungen der Beiden hätten nur die
Laufzeit gesprengt.
Größte Stärke und größte Schwäche zugleich ist die
Besetzung. Während Jennifer Lawrence als Katniss
wirklich die Entdeckung des Jahrhunderts ist, fühlen
sich alt bewährte Gesichter wie Woody Harrelson oder
Donald Sutherland wie unpassende Fremdkörper an.
Zuletzt lobte ich Harrelson noch in "Rampart"
und mutete ihm nahezu jede Rolle zu, doch in "Hunger
Games" wollte er nicht passen. Den Haymitch aus dem
Buch habe ich mir vollkommen anders vorgestellt und
war mit dieser Ausführung absolut nicht zufrieden.
Ich dachte, er wäre wesentlich älter und wesentlich
öfter betrunken, als hier. Sutherland wollte als
Präsident Snow ebenfalls nicht überzeugen. Seine
Gestik war einfach schrecklich schwach und sein
Wesen bei weitem nicht so furchtbar wie erhofft.
Immerhin der Rest ging soweit in Ordnung und man
bekam endlich ein paar Ideen zu den Gesichtern der
anderen Tribute vorgeführt.
Nicht oft habe ich die Möglichkeit Filme mit Büchern
direkt zu vergleichen und meistens ist das wohl auch
gut so. Nicht alle Szenen konnten 1:1 abgebildet
werden - was letztlich auch zu erwarten war.
Ingesamt macht das bewegte Werk einen guten,
wenngleich auch nicht übermäßig genialen Eindruck.
Irgendwo hätte ich mir mehr davon versprochen, doch
immerhin wurde die gute Idee auch nicht versiebt.
Für mich sind die "Tribute von Panem" jedenfalls
kein billiger Abklatsch von "Battle Royale"
und Konsorten und vor allem in seiner schriftlichen
Form ein ganz heißer Tipp für alle Interessierten.
Der Film ist okay, wenngleich ich lieber zu einer
längeren Version mit streckenweise mehr Nähe zur
Vorlage tendiert hätte.
Wertung:
7,5/10
Review Blu-Ray:
Lions Gate (US Blu-Ray)
Testsprache: Englisch/DTS
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 05.08.2012
<< Zurück
zur Übersicht |