Tokyo Gore Police
(ofdb)
Originaltitel: Tôkyô zankoku keisatsu
Land/Jahr: Japan/USA, 2008
Regie: Yoshihiro Nishimura
Darsteller: Eihi Shiina, Itsuji Itao, Yukihide Benn,
Jiji Bû;
Altersfreigabe: Unrated
Laufzeit (ca.): 109 Min
Inhalt:
Tokyo in naher Zukunft.
Mittlerweile ist die Polizei komplett privatisiert
worden, um so effizientere Ergebnisse zu liefern und
die Straßen sicherer zu machen.
Die junge Polizisten Ruka tritt in die Fußstapfen
ihrer Vaters, der seinerzeit gegen die
Privatübergabe seiner Behörde eingestanden hat und
auf offener Straße erschossen wurde. Sie jagt
hauptsächlich nach Mutanten, die den Leben in dieser
Zeit das Leben schwer machen. Eine Ermittlung führt
sie direkt zum Ursprung der sonderlichen Mutationen
und wer alles dahinter steckt...
Fazit:
Mir war schon im Vorfeld klar, dass es sich bei
"Tokyo Gore Police" um einen äußert schrägen und vor
allem sehr splattrigen Streifen handelt und
zumindest diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Anders schauts jedoch beim allgemeinen
Unterhaltungsniveau aus, welches deutlich unter "The Machine Girl"
und Konsorten lag und so einen faden Beigeschmack
hinterließ.
Man hat viele gute Ideen zu einem bunten Gesamtwerk
verwurstet, doch war dies der guten Unterhaltung
nicht immer zuträglich. Viele Teilfetzen - die
mitunter sehr gelungen waren und in ihrer
Werbeclip-Machart beispielsweise an Starship
Troopers erinnerten - waren ein wenig
zusammenhangslos und halfen dem kompletten
Erzählfluss wenig. So verfolgte man zwar stets einen
roten Faden, doch insgesamt war meine
Aufmerksamkeitsspanne nicht so straff. Oftmals
jonglierte sich der Film etwas ungeschickt von einer
verrückten Einlage zur Nächsten und nicht immer war
das Gezeigte auf akzeptabler Ebene.
Bei den Effekten setzt man überwiegend auf solide
Handarbeit, die wohl bewusst nicht immer auf
ultrarealistische Darstellung wert legt. Immerhin
sind viele Ideen sehr originell, wobei mancher
Betrachter vielleicht auch das Wort "krank" in den
Mund nehmen dürfte. Kunstblut fließt in Strömen und
an herumfliegenden Körperteilen wurde ebenso wenig
gespart. Der Gewaltpegel ist übertrieben hoch, was
hierzulande für eine deutliche Zensur gesorgt hat
und deshalb unweigerlich zur DVD aus dem Ausland
greifen lässt. So richtig ernst sollte man das
Gezeigte allerdings nicht nehmen, da die deftigen
Passagen nicht nur sehr überzogen, sondern auch
streckenweise arg billig gemacht sind. Die Gewalt
ein kunstvoll eingesetztes Stilmittel mit dem man
absichtlich auffallen möchte und nicht mit Realismus
ala "Grotesque"
schockieren möchte. Das Teil erinnert sehr stark an
eine Manga- Adaption, was nicht nur den Gore-Level,
sondern auch das aufgefallene Charakterdesign
rechtfertigt.
Das Schauspiel der Akteuren erinnert zuweilen an
eine Theaterinszenierung, was im Angebracht des
Kontextes nicht wirklich dramatisch ist. Vielmehr
stört man sich an der mittelprächtigen deutschen
Synchronisation, welche glücklicherweise dank
vorhandenem O-Ton und passenden Untertiteln zu
verschmerzen ist.
Mein Urteil fällt schwer. Ich mag verrückte
asiatische Filme und "Tokyo Gore Police" ist
diesbezüglich eigentlich das Non-Plus-Ultra, doch so
recht wurde ich einfach nicht warm damit.
Ausgefallene Streifen wie "Ichi"
haben einen festen Platz in meinem Herzen,
erkämpften sich diesen Rang hingegen mit mehr
Kurzweil und einem insgesamt stimmigeren Verlauf.
Der Import der ungeschnittenen Scheibe war zwar kein
großer Fehlkauf, aber ich hätte mehr erwartet.
Liebhaber schauen auf jeden Fall mal rein - allein
um mitreden zu können.
Wertung:
6/10
Review-DVD: Dragon
(deutschsprachige RC2 DVD aus Österreich)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 29.11.2009
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