König der Fischer (ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Fisher King
Land, Jahr: USA, 1991
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Jeff Bridges, Adam Bryant, Robin
Williams, Mercedes Ruehl;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 132 Min.
Inhalt:
Jack Lucas ist Radiomoderator
und geplagt von tiefsten Schuldgefühlen. Durch eine
falsche telefonische Beratung ist einer seiner Hörer
Amok gelaufen und hat ein Blutbad angerichtet.
Im Schatten seiner selbst lernt Jack dann
zufälligerweise den Obdachlosen Parry kennen. Dieser
ist trotz seiner Armut voller Lebensfreude und fühlt
sich in seiner eigenen Welt als echter König, der
sich auf der Suche nach dem heiligen Gral befindet.
Jack belächelt den komischen Kauz zunächst, doch im
Laufe der Zeit entwickelt sich so etwas wie eine
Freundschaft, die Beiden neuen Mut gibt...
Kritik:
Nach "One
Hour Foto"
folgt hier das zweite Review innerhalb kürzester
Zeit zu einem Film mit Robin Williams in der
Hauptrolle. Der kürzlich Verstorbene Aktuer war
extrem vielseitig und konnte sein schauspielerisches
Talent insbesondere bei diesem Titel eindrucksvoll
unter Beweis stellen.
Die Darstellung des obdachlosen Parry geht wahrlich
ans Herz und spielt mit den Emotionen. Von Freud bis
Leid gibt es hier ein Wechselbad der Gefühle und
egal was er anstellt - man kann der sympathischen
Figur einfach nicht böse sein. Jeff Bridges befand
sich hier allerdings auch auf Höhepunkt seines
Schaffens. Er ist natürlich auch sonst ein
großartiger Schauspieler, aber im Zusammenspiel mit
seinem grandiosen Kollegen läuft er zur Hochform
auf. Man kauft ihm die Rolle des niedergeschlagenen
Moderators vollkommen ab und fiebert mit seinem
Schicksal zu jeder Sekunde mit.
Die Geschichte ist si simpel, wie genial und trägt
unüberschaubar die Handschrift von Ex-Monty-Python
und "Brazil"-Schöpfer
Terry Gilliam. Er versteht es komplexe Vorgänge in
atemberaubende und gar nicht mal zu grelle Bilder zu
verpacken und den Zuschauer mit teils einfachen
Effekten zu verzaubern. "König der Fischer" ist
wahrlich kein überladenes Bombast-Kino und setzt
voll und ganz auf seine erzählerischen Stärke - und
natürlich auf auch seine gutherzige Aussage.
Es ist schon tragisch. Williams nahm sich wegen
Depressionen das Leben und hatte vor einigen Jahren
in einem so lebensbejahenden Film mitgewirkt.
Meister Gilliam verstand es sein grandioses Ensemble
richtig einzusetzen und die tiefsinnige Story
perfekt zu entfalten. "König der Fischer" ist zwar
kleines, aber irgendwo auch großes Kino erster
Garde. Nicht Jeder wird etwas mit dem Titel anfangen
können - doch wer sich darauf einlässt wird ihn
einfach nur lieben.
Wertung:
8,5/10
Review-Exemplar:
Columbia TriStar (deutsche DVD)
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 2.0 Surround
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 14.08.2014
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