Die Zeitmaschine
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: The Time Machine
Land, Jahr: USA, 1960
Regie: George Pal
Darsteller: Rod Taylor, Alan Young, Yvette Mimieux,
Sebastian Cabot;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 98 Min.
Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1899. Um seinen Freunden die
Möglichkeit der Zeitreisen zu beweißen, lädt
Wissenschaftler George zu sich nach Hause ein und
liefert einen eindrucksvollen Auftritt ab. Er
erzählt, was er bereits mit seiner neusten Erfindung
erlebt hat und das eine Reise durch die Zeit absolut
keine Utopie mehr darstelle.
Die Herren bleiben skeptisch - selbst als er von
kommenden Weltkriegen und dem Verändern der
Menschheit in der Zukunft berichtet...
Fazit:
Nach dem eher enttäuschenden (aber technisch
makellosen) Remake (The
Time Machine),
wollte ich mir noch einmal die Version von 1960 zu
Gemüte führen und habe diese Entscheidung
glücklicherweise nicht bereut.
Auch wenn sich der Storycontent (eben der Vorlage
geschuldet) recht stark ähnelt, hebt sich diese
Variante deutlich von der Aktuelleren ab. Alles
wirkt hier zwar viel naiver, aber auch irgendwie
tiefgründiger und gelungener erzählt. Hier kommt die
vom Welles gewollte Sozialkritik definitiv zur
Geltung und regt den Zuschauer schon zum weiteren
Nachdenken an. Die verdrehte Gefühlswelt der
Menschen aus der Zukunft war so nicht im Remake zu
verspüren gewesen und viele Elemente wirken in
dieser Fassung weit weniger aufgesetzt.
Durch beispielsweise das wiederholte Einbringen
bekannter Gesichter in den einzelnen Epochen, baute
man eine schönes Element zu festhalten und teils
auch zum Schmunzeln ein. Klar erscheint das nicht
unbedingt realistisch, doch diesen Anspruch möchte
man gar nicht erheben und sieht dies eher als leicht
verständliche Message für den Zuschauer. Es sind
einfache Anspielungen, die Jeder verstehen sollte.
Das Geschehen braucht zwar einige Minuten um richtig
Fahrt aufzunehmen, aber dann fesselt das Gezeigte
bis zum Schluss. Die erste halbe Stunde plätschert
etwas vor sich hin, mit Beginn der Zeitreise
faszinieren die Gedankengänge des Machers umso mehr.
Die Weltkriege werden dabei ebenso zum Thema
gemacht, wie die Rückentwicklung der Menschheit.
Hier wird nicht von explodierenden Monden
gesprochen, sondern voll und ganz auf echte und
nachvollziehbarere Motive zurück gegriffen.
Wahrscheinlich war man auch damals noch nicht so
weit von Bohrungen im All zu sprechen und ganze
Planten zerfetzen zu lassen.
Technisch muss sich der Zeitmaschinen-Klassiker
nicht verstecken. Die Effekte waren für die damalige
Zeit absolut überragend und können sich selbst heute
noch sehen lassen. Eindrucksvolle Stop-Motion-
Aufnahmen und interessante Kameraeinstellungen
begeistern wie in Kindertagen. Die tollen Farben und
die stimmige Musikkulisse vertiefen die herrliche
Retro- Atmosphäre zusätzlich und versprühen ihren
eigenen Charme. Die Schauspieler agieren allesamt
sehr gut und wurden mit grandiosen Synchronstimmen
bestückt. Bei Filmen wie diesen greift man daher
gerne auf den deutschen Ton zurück - schließlich ist
man mit diesen kultverdächtigen Sprechern
aufgewachsen und vermag sie nicht mehr zu missen.
Im direkten Vergleich schlägt das Original das eher
misslungene Remake um Längen und kann noch heute mit
guter Technik und einer starken Erzählweise punkten.
Sci-Fi Freunde sollten den Titel eigentlich längst
kennen - ansonsten besteht hier dringender
Nachholbedarf. Unterm Strich ein äußerst gelungener
Genrebeitrag und fast schon ein Pflichtprogramm für
die gut sortierte Sammlung.
Wertung:
8/10
Review-DVD:
Warner
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 1.0 Mono
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 26.09.2013
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