Babycall
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Babycall
Land, Jahr: Norwegen, 2011
Regie: Pål Sletaune
Darsteller: Noomi Rapace, Kristoffer Joner, Vetle
Qvenild Werring;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 92 Min.
Inhalt:
Endlich von ihren gewalttätigen Ehemann gelöst,
zieht Anna mit dem kleinen Sohn in eine neue Wohnung
in einem großen Plattenbau von Oslo.
Das Jugendamt unterstützt die Beiden bei ihrem
Neuanfang, doch glaubt nicht alle Fakten von Annas
Geschichten über die schlimme Vergangenheit der
Familie. Anna ist einfach überängstlich, total
eingeschüchtert und kann sich in dieser debilen Lage
kaum um sich selbst kümmern. Sie ist sogar so
übereifrig, dass sie für ihren immerhin 8 Jahre
alten Nachwuchs noch ein Babyfon besorgt, um ihn des
Nachts zu überwachen. Irgendwie scheinen sich nur
Frequenzen zu überlagern und Anna empfängt damit
schlimme Geräusche, die höchstwahrscheinlich aus der
näheren Nachbarschaft kommen müssen. Alles klingt
nach einer schweren Misshandlung, doch von wo genau
die Funksignale kommen, kann sie leider nicht
ermitteln...
Fazit:
Mit einem kurzen Blick auf die Wertung kann man
schon sagen, dass ich von "Babycall" doch sehr
enttäuscht war. Aufgrund der interessanten
Geschichte, des ansprechenden Schauplatzes und
natürlich der bezaubernden Noomi Rapace hat man
einfach mehr erwartet und wurde mit Mittelmaß
abgespeist.
Die ersten Minuten verlaufen zwar schon recht
gemächlich, doch immerhin lernt man in aller Ruhe
die relativ wenigen Charaktere genauer kennen und
kann eine erste Einschätzung der Lage vornehmen.
Nach dieser Einführung nimmt der Titel allerdings
keine größere Fahrt auf und verharrt in seiner
behäbigen Erzählweise.
Hin und wieder gibt es echte Spannungsmomente, die
durch die dunklen, trüben Bilder und dem kühlen
Setting durchaus effektvoll rüberkommen, doch davon
hätte es einfach viel mehr gebraucht. Immer
wieder schleichen sich Längen ein und der Zuschauer
kämpft mit der hundertprozentigen Aufmerksamkeit. Zu
oft starrt man in der Gegend rum und hofft auf
erneuten Tempoanstieg.
Noomi Rapace spielt erneut über alle Zweifel erhaben
und trägt das gesamte Geschehen überwiegend völlig
allein. Ihre Gestik passt hervorragend zu den
gezeigten Situationen und so gibt es an ihrer
Darstellung nichts zu Meckern. Nach diversen
Blockbustern (Prometheus
- Dunkle Zeichen,
Stieg Larsson Millennium Trilogie -
Director's Cut)
tut es gut, sie mal wieder in kleineren Produktionen
zu sehen.
Die Ansätze waren gut, das Ergebnis ist trotz toller
Besetzung leider zu wirr und fad ausgefallen. "Babycall"
holt den Betrachter einfach nicht richtig ab, lässt
nur kurzzeitig mit Fragen zurück und bohrt sich
nicht ins Gedächtnis. Ich liebe Kopfkino, Filme die
auf eine falsche Fährte locken und ganz besonders
Frau
Rapace - aber hier wurde ich einfach nicht warm mit
diesem Film. Man kann sich das Teil gerne mal aus
der Videothek holen, doch von einer klaren
Kaufempfehlung kann man ich leider nicht sprechen.
Wertung:
6/10
Review DVD:
NFP
Testsprache: Deutsch/Dolby
Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 20.01.2013
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