American History X (ofdb)
Original-/Alternativtitel: American History X
Land, Jahr: USA, 1998
Regie: Tony Kaye
Darsteller: Edward Norton, Edward Furlong, Beverly
D'Angelo, Jennifer Lien;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 114 Min.
Inhalt:
Der 16jährige Danny hat es nicht leicht im Leben.
Erst hat er seinen Vater bei der Ausübung seiner
Pflicht als Feuerwehrmann verloren und dann ist sein
Bruder Derek wegen dem Mord an zwei Schwarzen ins
Gefängnis gewandert.
Nun sitzt er bei seinem Schuldirektor im Büro und
muss sich verantworten für einen Aufsatz über "Mein
Kampf". Seit er auf eigenen Beinen steht, versucht
er Derek nachzueifern und ist ebenso ein Rassist
geworden. Der Direktor verlangt einen neuen Aufsatz
- diesmal über seinen Bruder, der gerade aus dem
Knast entlassen wurde...
Fazit:
Manche Filme verlieren nicht an Brisanz oder
Aktualität - und "American History X" ist da solch
ein Sonderfall. Noch immer fasziniert das toll
gezeichnete und grandios durch Edward Norton
verkörperte Profil des Bösewichtes, der sich zum
Guten wandelt und diesen Schritt auch wohl bedacht
getätigt hat.
Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten setzt der Film
nicht Vordergründig auf Gewalt und die Elemente der
rechten Szene an sich, sondern hinterleuchtet
vielmehr die Hintergründe seiner Figuren auf
behutsame Weise. Derek war eigentlich zu keiner Zeit
ein Unsympathisch und hatte definitiv seine
Argumente für seinen eingeschlagenen Weg, samt
seiner späteren Bekehrung - die hier keineswegs
aufgesetzt belehrend wirkt. Seine Figur besitzt
trotz rabiatem Auftritt viele Facetten, die
exzellent dargestellt wurden. Der erst so schwache
Sohn, der um seinen Vater trauert und dann das
starke Familienoberhaupt samt Anführer einer ganzen
Gang. Der Werdegang ist nachvollziehbar und vor
allem glaubhaft ausgearbeitet - was den Reiz an
dieser Produktion einfach nur erhöht.
Neben dem absolut beeindruckenden Norton muss sich
auch kein Nebendarsteller verstecken. Besonders
Edward Furlong ("Terminator 2", "Brainscan")
zeigte noch einmal ein Aufflackern seiner Leistung,
bevor er wieder in mittelprächtigen Werken fast von
der großen Bühne Hollywoods verschwand. Seine
geistige Einsicht als Danny kam zwar etwas abrupt,
aber immerhin in Ansätzen irgendwo verständlich. Die
Macher wollten ihre Geschichte wohl in kompaktem
Umfang zu Ende bringen und verkürzten einige Etappen
des Ausstiegs bewußt. Geht in Ordnung.
Dies ist nicht mein erstes Review zu "American
History X" - doch nach der letzten Sichtung am
vergangenen Wochenende kam ich zu dem Entschluss,
dass ein Update lange überfällig ist. Noch immer
fesselt das großartige Werk an den Bildschirm (oder
mittlerweile auch an die Leinwand) und ein gewisser
"Must-Have"-Status hat sich mit Jahren definitiv
manifestiert. Nach dem kürzlich so enttäuschenden "Leaves of Grass"
tat Edward Nortons Glanzauftritt als Derek Vineyard
wieder richtig gut und versöhnt mit seiner Person an
sich. Nach "Evita" gleich die nächste Höchstwertung
für einen - man will schon sagen - modernen
Klassiker, der diese Titulierung zurecht tragen
darf. Dieser Unterricht gehört definitiv in jedes
gut bestückte Filmregal.
Wertung:
10/10
Review-DVD:
BMG / UFA (deutsche RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 31.01.2012
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