Watchmen - Die Wächter
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Watchmen
Land/Jahr: Großbritannien/USA, 2009
Regie: Zack Snyder
Darsteller: Jeffrey Dean Morgan, Malin Akerman,
Carla Gugino, Patrick Wilson;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 155 Min.
Inhalt:
Superhelden existieren wirklich und leben unmaskiert
ganz normal unter uns. Die sogenannten "Watchmen"
haben ihren Job nach einem offiziellen Verbot der
Regierung an den Nagel gehangen und gehen geregelten
Tätigkeiten nach. Kaum einer wagt noch heimlich
seiner damaligen Berufung zu frönen und die
Menschheit zu beschützen.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1985 und die
Aufregung in den Kreisen der ehemaligen Helden ist
groß. Eine unbekannte Macht hat es auf die
einstigen Weltenretter abgesehen und schafft Einen nach dem
Anderen aus dem Weg. Die "Watchmen" müssen sich noch
einmal zusammentun und die Person hinter den
Kulissen ausfindig machen. Leider hat nicht jeder
Interesse daran und mittlerweile hat Jeder sein
eigenes Schicksal zu tragen...
Fazit:
Laut diversen Berichten galt die Geschichte von "Watchmen"
lange Zeit als nicht verfilmbar, doch endlich liegt
ein vorzeigbares Resultat vor. Obwohl ich im Vorfeld
eher negative Stimmen aus dem Bekanntenkreis
vernahm, wollte ich mir unbedingt selbst ein Bild
machen.
Wer hier eine lockerer Comicverfilmung im Stil von
"Spiderman" oder den "X-Men" erwartet, liegt hier
völlig falsch. Auch mit den erwachsenen Adaptionen
ala "Sin City" oder "The Spirit" möchte ich die "Watchmen"
nicht vergleichen, obwohl der Stil am ähnlichsten
ist. Anstatt bejubelter Superhelden erlebt man hier
gebrochene Persönlichkeiten mit eignen Geschichten.
Der Glanz ist schon lange verschwunden und die
ehemaligen Maskengestalten konsumieren Alkohol,
verkehren miteinander und waren nicht immer
vorbildhaft.
Der düstere, absolut geniale Look passt zu seinen
Figuren und stellt eine bizarre Atmosphäre her. Das
Geschehen fordert Aufmerksamkeit und kommt nicht so
unkompliziert wie andere Genrevertreter daher. Man
sollte stets genau zuhören und die Zusammenhänge
aller Beteiligten kennen und verstehen lernen.
Selbst der ach so boshaft wirkende Oberschurke hat
verständliche Hintergründe und seine Aktionen regen
zum Nachdenken an. Klar liegt besonders der Schluss
etwas schwer im Magen, doch bringt man gerade
hiermit eine klare Botschaft rüber. Ich werde den
Ausgang hier natürlich nicht verraten, doch ich
könnte jetzt keinen Vergleich zum Finale anderer
Mitstreitern herstellen. "Watchmen" ist einfach
bedrückend, trostlos und dennoch so voller Hoffnung.
Die Schauspieler liefern eine erstklassige Arbeit
ab. Die Superhelden haben mir alle prima gefallen
und besonders schätze ich den Einsatz eher
unbekannter und weniger durchgestylter Akteure.
Keine Jungstars wollen sich hier beweisen, sondern
teils brillant agierende ältere Semester fesseln den
Zuschauer in den stellenweise doch sehr
dialoglastigen Szenen. Der Härtegrad ist ebenfalls
nicht zu verachten, obgleich die offensichtliche
Gewalt nicht zum reinen Selbstzweck dient. Hier ist
alles begründet, nachvollziehbar und trotz
expliziter Handlung nicht übertrieben. Körperteile
fliegen nicht zum Spaß umher und deshalb lässt sich
so manch Grausamkeit gut verkraften.
Die gescheiterten Superhelden aus "Watchmen" haben
mich begeistert. Die Geschichte ist so ungewöhnlich,
wie faszinierend. Die gesamte Inszenierung war
erstklassig. Angefangen bei der sagenhaften Optik,
bis zu dem genialen Zusammenschnitt aller
Teilgeschichten. Allein beim Intro war ich schon
Feuer und Flamme und trotz Überlänge ließ die
Aufmerksamkeit nie nach. Ich kann verstehen, dass
dieser Film nicht bei Jedem gut ankommt, evtl. sogar
Langweile aufkeimen lässt, doch ich war rundum
zufrieden und nehme die Scheibe gerne als eine der
persönlichen Referenzen im Comicgenre auf.
Wertung:
9/10
Review-DVD:
Warner (deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Eingetragen von:
Silverfox1982
Datum: 16.08.2009
<< Zurück
zur Übersicht |