Vielen Dank für Nichts
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Vielen Dank für Nichts
Land, Jahr: Deutschland/Schweiz, 2013
Regie: Stefan Hillebrand, Oliver Paulus
Darsteller: Joel Basman, Nikki Rappl, Bastian Wurbs,
Anna Unterberger;
Altersfreigabe: FSK ab 6
Laufzeit (ca.): 95 Min.
Inhalt:
Nach einem Snowboardunfall
landet Valentin im Rollstuhl und freundet sich nur
langsam mit der neuen Situation an. Für den
sportlichen Jugendlichen ist das Leben plötzlich
vollkommen verändert und die Einquartierung in einem
Pflegeheim macht da die Lage nicht besser.
In diesem Heim befinden sich hauptsächlich
Behinderte und Valentin mauert immer weiter - bis er
die Pflegerin Mira kennenlernt und langsam Gefühle
zu ihr aufbaut. Diese jedoch hat einen Freund und
das führt zu einem fatalen Plan...
Kritik:
"Vielen Dank für Nichts" ist keine leichte Kost,
aber das Zuschauen wird belohnt. Stellenweise ist
der Titel sehr befremdlich, fast schon verstörend -
doch irgendwo sprüt er voller Lebensfreude und gibt
Mut.
Auf den ersten Blick wirkt der Film recht
unspektakulär. Die Inszenierung befindet sich auf
solidem TV-Niveau und betont seine Dialekte und
Sprachen, an die sich der Zuschauer etwas gewöhnen
muss. So allerdings wirkt das Geschehen realistisch
und erweckt eine besondere Aufmerksamkeit, die sich
von Minute zu Minute langsam steigert.
Anfänglich wusste ich nicht, ob ich dranbleiben
sollte. Der Film konfrontiert mit einer - für die
meisten - völlig fremden Welt und deprimiert
zunächst nur. Man fühlt sich unwohl und wird zum
Hinschauen gezwungen. Dem Betrachter geht es genau
wie der Hauptfigur - und genau wie Valentin freundet
man sich immer mehr mit den gebotenen Verhältnissen
und Figuren kann. Man beginnt mit den exzellenten
Darstellern zu lachen und stellenweise auch fast zu
weinen. Alles ist greifbar und auf realistische
Weise spannend und interessant.
Besonders gut hat mir die - überwiegend deutsche -
Musik gefallen. Die Songs gingen prima ins Ohr und
lockerten so manche Situation angenehm auf. Die
Texte passten oftmals wunderbar und verbreiteten
gute Stimmung.
Untern Strich ist "Vielen Dank für Nichts" sehr
speziell, aber auch sehr gut. Hat man sich erst
einmal mit dem Szenario vertraut gemacht, baut sich
ein kleiner Sog auf - der bis zum Ende bei der
Stange hält. Ein äußerst charmanter und
interessanter Film, der dem Ein oder Anderen
sicherlich neue Einblicke gewährt.
Wertung:
8/10
Review-Exemplar:
Camino Filmverleih / Lighthouse (DVD)
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 09.03.2015
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