Vertrauter Feind
(ofdb)
Originaltitel: The Devil's Own
Land, Jahr: USA, 1997
Regie: Alan J. Pakula
Darsteller: Harrison Ford, Brad Pitt, Margaret
Colin, Rubén Blades;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 107 Min.
Inhalt:
Seit dem gewaltsamen Tod des Vaters schwor Frankie
Rache und wurde Mitglied in der IRA. Gemeinsam mit
anderen Fanatikern kennt er nur den Kampf gegen die
verhassten Protestanten und arbeitet immer größere
Anschläge aus. Leider sind die verfügbaren Waffen
allesamt nicht gut genug und so beschließt er aus
dem Ausland bessere zu beschaffen.
Er reist unter falschen Deckmantel in die USA ein
und wird durch einen guten Kumpel bei einem
Landsmann einquartiert. Dieser wieder rum verdient
seinen Lebensunterhalt als Polizist und weiß nichts
von den Hintergründen seines Besuchers...
Fazit:
Ich mag Harrison Ford und ich sehe sogar Brad Pitt
sehr gern - doch warum dann "Vertrauter Feind"
ausgerechnet erst so spät in die Sammlung wanderte,
wurde mir erst gestern wieder bewusst.
Die Macher haben die durchaus interessanten Ansätze
nur mittelprächtig und vor allem nicht immer
glaubhaft genug umgesetzt. Die wahren Hintergründe
haben der Handlung im ersten Moment sehr viel
Potential zugesprochen, doch leider baut man dies
nicht konsequent aus. So wirken viele Bestandteile
zu konstruiert und vor allem nicht immer ganz
nachvollziehbar. Sicherlich bewahrte man den
Betrachter davor, zu große Sympathie zur IRA
herzustellen, doch auf irgendwie verkam der
anfängliche Rachefeldzug schon zu einem weniger
bedeutungsvollen Beiwerk. Es ist ja ok, wenn man
sich mehr auf die Figuren konzentriert - nur sollte
man da die Handlung etwas geschmeidiger und
intensiver erzählen. Ich persönlich hätte mir ein
paar Rückblenden und vielleicht auch ein wenig
heftigere Bilder gewünscht. So wirkt das Teil
einfach zu oberflächlich und bedeutungslos.
An den Leistungen von Pitt und Ford habe ich wenig
zu mäkeln. Sie spielen ihre Sache routiniert runter,
wobei sie Beide schon bessere Leistungen aufgezeigt
haben. Sie holen das Beste aus dem Script heraus und
werden für so manch kantige Passage der Story auch
nicht viel können. Die Schuld am faden Beigeschmack
ihres Auftritts ist klar den Autoren geschuldet.
Ansonsten gibt sich der Streifen technisch
einwandfrei. Die Optik ist gefällig und die Kamera
liefert gute Arbeit. Der Soundtrack war einprägsam
und passend zur Filmthematik gewählt. Irische Klänge
waren stets zugegeben und erweckten bei mir
zumindest immer wieder die Erinnerung nach "Braveheart"
- auch wenn die Werke sonst in keinerlei Hinsicht
vergleichbar sind.
Damals wie heute stehe ich bei "Vertrauter Feind"
zwischen den Stühlen. Ich lobe die erstklassigen
Ansätze, sowie die gefälligen Darsteller - doch auf
der anderen Seite springt der Funke während der
gesamten Spielzeit nie wirklich über. Gut gemachte
Szenen wechseln sich mit mäßig konstruierten
Gefühlswandlungen ab und hinterlassen so einen
insgesamt nur durchschnittlichen Eindruck. Aus der
Thematik hätte man richtig was machen können - aber
die geballte Starpower reicht nur für ein solides
Ergebnis mit überschaubarer Euphorie. Anschaubar,
aber kein Must-See. Ganz knappe 6 von 10.
Wertung:
6/10
Review-DVD:
Columbia TriStar (deutsche RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/2.0
Bemerkungen:
-
Trailer:
»
Trailer bei YouTube
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 08.06.2010
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