Verblendung
(ofdb)
Originaltitel: Män som hatar kvinnor
Land/Jahr: Deutschland/Dänemark/Schweden, 2009
Regie: Niels Arden Oplev
Darsteller: Emil Almén, Peter Andersson, Willie
Andréason, Sofia Brattwall ;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 147 Min
Inhalt:
Ein wohlhabender Geschäftsmann lädt einen
umstrittenen Journalisten auf sein abgeschiedenes
Anwesen ein. Vor 40 Jahren verschwand seine Nichte
spurlos und die Polizei hat diesen Fall schon lange
zu den Akten gelegt. Alle Hoffnungen liegen nun in
diesem begabten, aufstrebenden Schreiber, der dem
alten Vorfall bestimmt neue Impulse verpassen könne.
Zum besseren Recherchieren quartiert sich der
Journalist in einer kleinen Hütte in der Nähe ein.
Er beginnt seine Arbeit und findet schon bald
heraus, dass jeder der großen Industriellenfamilie
zum Täterkreis gehören könne...
Fazit:
Im Allgemeinen sind die Schweden ja für gute Krimis
bekannt, obwohl ich mir ehrlicherweise eher selten
die Zeit für diverse TV-Produktionen nehmen und erst
auf Anraten des Videothekenchefs zu dieser Scheibe
griff.
Die Geschichte ist grundsolide, gibt keinen Anlass
zur Klage und ist vor allem sehr spannend erzählt.
Die Einführung ist vorbildlich und trotz vieler
Dialoge nicht unbedingt langwierig. Man kommt sehr
schön in die Handlung hinein und behält das
Interesse trotz Überlänge konstant. Auch wenn nicht
gerade viel auf dem Schirm passiert, fesseln die
kühlen Bilder und die jederzeit unheimliche
Stimmung. Die Aufmerksamkeit bricht nie ab, stets
gibt es neue Hinweise und das Feuer ist geschürt.
Auch wenn die Schreiber mit einigen bekannten
Elementen spielen (ich möchte nicht spoilern), wirkt
alles noch recht frisch und unverbraucht. Auch die
Auflösung stellt absolut zufrieden, was man von
solchen Streifen nicht immer behaupten kann.
Das Charakterdesign ist so interessant, wie
gelungen. Die Figuren besitzen ihre Ecken und
Kanten, sind alles andere als perfekt. Jeder scheint
etwas zu verschleiern und jeder hat seine
persönlichen Leichen im Keller. Es interessant, dass
die Handlung nicht ihr ganzes Pulver zu Beginn
verballert und immer wieder neue Einblicke in die
Vergangenheit offieriert. Die - in unseren
Breitengraden wohl eher unbekannten - Darsteller
machen ihre Sache gut und verkörpern selbst
strittige Persönlichkeiten erstaunlich anschaulich.
Wer gute Thriller liebt, sollte unbedingt einen
Blick auf "Verblendung" werfen. Selbst mich als
Gelegenheitsschauer des Genres hat mich dieses Werk
mehr als angenehm überrascht und knappe 2,5 Stunden
toll an den Fernseher gefesselt. Laut diversen
Quellen stellt wieder Streifen lediglich den Auftakt
einer sogenannten "Millenium- Trilogie" dar - doch
keine Angst, die Geschichte an sich ist
abgeschlossen und wartet nicht mit fiesen
Chliffhangern auf. Sollte diese Qualität beibehalten
werden, freue ich mich schon sehr auf die weiteren
Fortsetzungen! Wir Europäer können schöne Filme
machen und haben es hier wieder bewiesen.
Wertung:
8/10
Review-DVD:
Warner (deutsche RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 01.02.2010
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