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// FILMREVIEW

True Blood - Staffel 2 (ofdb)

Originaltitel: True Blood
Land/Jahr: USA, ab 2007
Regie:  u.A. Michael Lehmann, Scott Winant, John Dahl, Daniel Minahan
Darsteller: Anna Paquin, Stephen Moyer, Sam Trammell, Ryan Kwanten;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 12 Episoden zu je ca. 50 Min


 

Inhalt:
Nach den Ereignissen der ersten Staffel ist noch längst keine Ruhe in das beschauliche Kleinstädtchen Bon Temps eingekehrt. Ein bizarrer Mordfall erregt das Interesse der örtlichen Gesetzeshüter - doch ob diesmal Vampire dahinterstecken, ist fraglich. Eine andere Gestalt treibt ihr Unwesen in den Wäldern und verletzt sogar die arme Sookie Stackhouse schwer. Vampir Eric rettet diesmal ihr Leben und fordert als Gegenleistung die Infiltration seiner christlichen Sekte, der auch ihr Bruder Jason beigetreten ist...


Fazit:

Dank "Twilight" und etlichen Nachahmern liegt die Vampirthematik anscheinend immer noch hoch im Kurs - was man als Fluch oder Segen betrachten kann. Während die Fortsetzung von "Twilight" arg schwächelte und sich als laue Teenie- Romanze entpuppte, lagen die Hoffnungen bei der zweiten Staffel von "True Blood" in gänzlich anderen Regionen. Schon der Serienauftakt schlug einen wesentlich reiferen Ton an - und die zuletzt gesichteten Episoden konnten dieses Merkmal glücklicherweise beibehalten.

Der Grundton ist ernst, die Stimmung der Endzeit nah und dennoch ist das Szenario nicht allzu weit hergeholt. Mehr denn je wird das Verhalten von braven Gläubigern mit ihren Vorurteilen gekonnt kritisiert. Die Kirche und das Spießbürgertum bekommen ihr Fett weg, wobei man trotz manch krasser Aktion nie so wirklich übertreibt. Diese Tatsache ist - wie der erneut hohe Gewaltlevel - bestimmt nicht Jedermanns Geschmack, trifft aber voll und ganz meinen Nerv. Das Gezeigte wirkt erwachsen und trotz passendem schwarzen Humor nie lachhaft oder übermäßig unglaubwürdig. Zwar spielen Gefühle neben den blutigen Einlagen auch eine sehr große Rolle, doch verfällt man dabei nie in dümmliche Phrasen bei denen man gelangweilt die Augen verrollt. Statt schnulziger Romantik, setzt man auf viel nackte Haut - die sinnlich und nicht billig in Szene gesetzt wird.

Die einzelnen Episoden erzählen wieder einmal keine abgeschlossenen Geschichten, sondern sind Teil einer großen Gesamthandlung - die wieder rum exakt an die Ereignisse der letzten Staffel anknüpft. Auf jeden Fall sollte man nicht ohne Vorkenntnis an die Sache heran gehen, da sonst zu viele Zusammenhänge nicht klar werden. Auf erneute Charaktereinführungen hat man gänzlich verzichtet, was ich im Anbetracht der geringen Gesamtlaufzeit nicht verkehrt finde. Der Cast wurde fast komplett übernommen und eine Eingewöhnung geht für Kundige schnell von der Hand. Zwar ist das Zusammenspiel von Sookie und Bill immer noch Geschmackssache, aber daran hat man sich schon längst gewöhnt. Sogar die deutliche Wandlung von Jason Stackhouse ist einigermaßen glaubhaft konstruiert und sicherlich nicht immer ohne Augenzwinkern inszeniert. Er hat mir diesmal richtig gut gefallen und seiner Rolle sichtlich mehr Tiefe eingehaucht. Der schräge Lafayette hingegen konnte weniger überzeugen, was allerdings am Drehbuch lag. Die Figur war einfach schwach angelegt, aber vielleicht plant man in der Zukunft noch größere Dinge mit ihm.

Irgendwie hat der zweiten Staffel dieser Blutsauger-Serie der letzte Biss - äh, ich meine Kick - gefehlt, doch einen gewissen Ausnahmestatus behält man trotzdem inne. Der düstere Grundton, die stimmigen Kulissen und die interessante Handlung heben die Produktion wohltuend vom Rest der Serienlandschaft ab. Persönlich habe ich ein paar erinnerungswürdige Highlights vermisst, aber im Großen und Ganzen lag das Niveau durchwegs sehr hoch und hielt jederzeit gut bei Laune. Keine einzige Folge fiel negativ aus dem Rahmen und kein Nebenstrang erschien deplatziert. Sollte diese Qualität beibehalten werden, wünsche ich mir lieber noch ein paar weitere "True Blood"-Staffeln, als weitere "Twilight"-Ableger. Mag das vorwiegend weibliche Publikum bei Edward und Konsorten bleiben - ich kann mit der härteren Gangart von Bill und seinen Gestalten mehr anfangen.


Wertung:
8/10

Review-DVD: TV-Ausstrahlung (13th Street)
Testsprache:
Deutsch/2.0


Bemerkungen:

-


Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 14.05.2010

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