Tokyo Fist
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Tokyo-ken
Land/Jahr: Japan, 1996
Regie: Shin'ya Tsukamoto
Darsteller: Kahori Fujii, Shin'ya Tsukamoto, Kohji
Tsukamoto, Naomasa Musaka;
Altersfreigabe: Keine Jugendfreigabe
Laufzeit (ca.): 87 Min.
Inhalt:
Tsuda führt ein trostloses Leben. Mit der Freundin
ist nicht mehr viel los und sein Job als
Versicherungsvertreter ist monoton.
Alles geht seinen langweiligen, geregelten Gang, bis
er auf einen alten Freund trifft. Beide verbindet
eine gemeinsame Vergangenheit, doch haben sie sich
jahrelang aus den Augen verloren. Der ehemalige
Kumpel verdient sich seinen Lebensunterhalt als
Profiboxer, was die Partnerin von Tsuda sehr
ansprechend findet. Sie fühlt sich zu dem muskulösen
Mann durchaus hingezogen, was ihren Freund zur
Weißglut bringt und selbst zum trainieren
anspornt...
Fazit:
Schon lange vor David Finchers genialem "Fight Club"
gab es mit "Tokyo Fist" eine asiatische Verfilmung
mit ähnlichem Inhalt. Dieses Werk legt besonders auf
die visuelle Umsetzung wert, was hier auch
erstaunlich gut funktioniert. Die kühlen Bilder
wirken befremdlich und üben eine schwer zu
beschreibende Wirkung auf den Betrachter aus. Das
Charakterdesign ist schräg und deren Handlungen
nicht immer sofort durchsichtig. Die gesamte
Atmosphäre ist irgendwie Anders und erst recht nicht
mit der ähnlichen Hollywood-Variante vergleichbar.
Der Erzählfluss ist gut. Das stetige Interesse
bleibt bis zum Ende erhalten und das Gesamtbild
wirkt rund - obwohl es ja irgendwo sehr befremdlich
ausfällt. Die Darsteller agieren sehenswert und
hauchen den sonderlichen Figuren ordentlich Leben
ein. Viele Aktionen wurde absichtlich hölzern
animiert, um sich nahtlos in die kühle Umgebung
einzugliedern. So wirken die Menschen hier teilweise
wie Maschinen und lediglich deren umher spritzendes
Blut lenkt davon wieder ab.
"Tokyo Fist" ist so eigenartig wie faszinierend. Für
knappe 90 Minuten versinkt man in eine bizarre Welt,
geprägt von Liebe und Gewalt. Die Bilder sind sehr
befremdlich, aber hierdurch einen ausladenden Blick
wert. Wer mit solchen - fast schon künstlerisch
inspirierten - Werken etwas anfangen kann, sollte
durchaus eine Sichtung in Betracht ziehen. Keine
leichte Kost, aber gut gemacht.
Wertung:
7/10
Review-DVD:
Rapid Eye Movies / AL!VE (deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Eingetragen von:
Silverfox1982
Datum: 16.08.2009
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