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// FILMREVIEW

Tod den Hippies!! Es lebe der Punk! (ofdb)

Original-/Alternativtitel: Tod den Hippies!! Es lebe der Punk!
Land, Jahr: Deutschland, 2015
Regie: Oskar Roehler
Darsteller: Tom Schilling, Frederick Lau, Heike Hanold-Lynch, Emilia Schüle;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 101 Min.



Inhalt:

Deutschland in den 1980iger Jahren. Die Freunde Robert und Gries haben ihr langweiliges Leben satt und rasten mit einem Schlag völlig aus. Robert rasiert sich einen Iro und Gries brüllt seine rechten Parolen endlich offen heraus.

Nachdem sie von der Schule verwiesen wurden, trennen sich die Wege der ungleichen Freunde. Robert geht nach Westberlin und taucht in eine völlig neue Szene ein, während Gries seinen sexuellen Neigungen nachgeht...



Kritik:

Am letzten Samstag gab es mit "Chaostage - We Are Punks!" und "Tod den Hippies - Es lebe der Punk!" ein Double-Feature, welches so schnell nicht vergessen werden kann. Während ich ersteren schon einige Male gesehen habe, war der zweite Vertreter vollkommen neu und hat auf seine eigene Weise ebenso beeindruckt und unterhalten.

"Tod den Hippies" jongliert gekonnt zwischen Drama, Jugend-Portrait und schrägen Humor hin und her. Während die Grundzüge insgesamt recht nachvollziehbar erschienen und gut gezeichnet waren, endeten viele Aktionen in slapstickhaften Übertreibungen und verloren vielleicht auch grade hierdurch nichts von ihrer Brisanz. Es gab Schläge in die Magengrube, die auf einmal wieder in lauten Lachen endeten. Sehr bizarr, aber inszenierungstechnisch vollkommen gelungen und hier etwas schwierig zu umschreiben. Tiefgründige Momente wechselten sich mit Holzhammer-Humor ab und trotzdem hat es perfekt funktioniert.

Tom Schilling und Frederick Lau ergänzen sich erstklassig und legen eine beeindruckende Leistung an den Tag. Selbst die schrägsten Szenen werden mit einer genialen Hingabe vorgetragen, so dass man einfach nur großen Respekt zollen kann. Man findet immer wieder Zugang zu Ihren Figuren und kann sich trotz allen Eskapaden immer wieder mit ihnen identifizieren - ob man wollte oder nicht. Wilson Gonzalez Ochsenknecht kam erfrischend und sympathisch rüber und passte trotz seines jugendlichen Charmes in die ihm zugewiesene Rolle.

"Tod den Hippies - Es lebe der Punk!" ist kein einfacher Film, sondern ein kleines Kunstwerk. Angefangen bei seinen unterschiedlichsten Figuren, über die abgefahrene Handlung bis hin zu den inszenatorischen Spielerein. Hier passen viele gegensätzliche Elemente hervorragend zusammen und liefern ein ungewöhnliches, aber sehr sehenswertes Gesamtbild ab. Wer mit der Thematik etwas anfangen kann und nichts gegen den eigenwilligen Umgangston hat, sollte unbedingt einen Blick auf dieses Kleinod werfen.



Wertung:

8/10

Review-Exemplar: X Verleih / Warner (DVD)
Testsprache: Deutsch/Dolby Digital 2.0 Stereo




Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 10.09.2015

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