This Is England ’86 / Teil 1
- 4
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: This Is England '86
Land, Jahr: Großbritannien, 2010
Regie: Tom Harper, Shane Meadows;
Darsteller: Thomas Turgoose, Vicky McClure, Joseph
Gilgun, Andrew Shim;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 4 Episoden zu je ca. 45 Min.
Inhalt:
Jahre vergehen, Zeiten vergehen und Menschen ändern
sich. Eine Gruppe von ehemals unpolitischen
Anhängern einer Jugendkultur hat sich gewandelt und
besonders der damals jüngste Spross Shaun - der
damals vom rechten Weg abgekommen ist - steht nun
Außerhalb des Geschehens.
Durch einen Zufall läuft er seinen alten Gefährten
wieder über den Weg und erfährt, dass auch sie
zunehmend mit alltäglichen Problemen, wie
Arbeitslosigkeit oder zerrütteten Familien zu
kämpfen haben...
Fazit:
"This is England" war kein aufbrausender Blockbuster,
sondern einfach ein kleines, aber feines
Szeneportrait - welches in vielen Belangen
überzeugen konnte. Diese nun vierteilige Fortsetzung
knüpft einige Jahre nach den letzten Ereignissen an
und zeigt, was aus unseren damaligen "Helden"
geworden ist.
Man erkennt schnell, dass es sich um eine eher
einfache TV-Produktion handelt, aber dies tut der
Atmosphäre keinen Abbruch - sorgt eher noch für ein
harmonischeres Gesamtbild. Die Aufnahmen wirken so
authentisch, wie die alltäglichen Geschichten und
üben hierdurch ihren besonderen Reiz aus. Die
Charaktere sind noch immer so schräg wie liebenswert
und lassen dem geeigneten Zuschauer schnell eine
gewisse Sympathie zu ihnen aufbauen. Sie agieren
allesamt glaubhaft, auf ihre Weise nachvollziehbar
und vor allem mit viel Hingabe. Würde mich nicht
wundern, wenn die Darsteller selbst aus der Szenen -
die sie verkörpern - kommen.
Die Handlung ergänzte die vorherige Geschichte des
"Hauptfilms" logisch und einfallsreich weiter. Man
setzt bei den Schicksalen der damaligen Figuren an,
wobei man sich nun weniger auf eine politische
Schiene begibt. Die trostlosen 80iger werden
anschaulich und durchwegs unterhaltsam präsentiert,
Längen fallen eigentlich keine negativ ins Gewicht.
Man bleibt stets am Ball und verschlingt die vier
Episoden optimalerweise an einem Stück.
Die Mini-Serie mit dem Spielfilm zu Vergleichen ist
schwierig und haut nicht in allen Punkten hin. Beide
Werke sind zwar gelungene Portraits einer
alternativen Jugend, doch die hier besprochene
Variante setzt nun weniger auf Politik als der
Vorgänger. Dies ist nicht unbedingt ein
Negativkriterium, doch ich wollte diesen Fakt nicht
unerwähnt lassen. Unterm Strich sind nämlich beide
Produktionen sehr sehenswert und vor allem glaubhaft
erzählt. Wer "This is England" mochte, dürfte sich
über dieses Wiedersehen mit Shaun und Konsorten
jedenfalls mächtig freuen.
Wertung:
7/10
Review-Blu-Ray:
Ascot Elite (deutsche Blu-Ray)
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 15.07.2011
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