The Wanderers (ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
The Wanderers / The Wanderers - Terror in der Bronx
Land/Jahr: USA, 1979
Regie: Philip Kaufman
Darsteller: Ken Wahl, John Friedrich, Karen Allen,
Toni Kalem;
Altersfreigabe: FSK 16
Laufzeit (ca.): 112 Min.
Inhalt:
Schon in den 60er Jahren ist das amerikanische
Jugendbild geprägt von Gangs, die sich durch ihren
Kleidungsstil oder Haarschnitt eindeutig zuordnen
lassen.
The Wanderers beleuchtet das Leben einiger
Jugendliche, die aus italienischen
Einwandererfamilien stammen und in einfachen
Verhältnissen leben.
Ihr Alltag ist geprägt von Auseinandersetzungen mit
anderen Banden, dem Stress in der Schule und der
eigenen Loalität zueinander. Locker - aber nicht
ganz ohne Schicksalsschläge - beobachten wir das
Leben von Perry, Richy und ihren Wanderers...
Fazit:
Oftmals wird das Wort "Kult" leichtfertig verwendet,
doch "The Wanderers" lässt sich gar nicht anders
umschreiben. Nach all den Jahren fasziniert das Werk
noch wie am ersten Tag und beschert noch immer gute
Laune.
Die Geschichte mag auf den ersten Blick nicht
sonderlich originell wirken, doch besitzt das Teil
seinen eigenen, unvergleichbaren Charme. Die
damalige Zeit wird ausgezeichnet abgebildet und
kleinere Eckpfeiler (z.B. der Tod von JFK), sorgen
für einen authentischen Touch. So verläuft sich das
Geschehen nie in eine zu fiktive Welt und bleibt
glaubhaft. Zusammen mit den gut aufgelegten
Darstellern und der hitverdächtigen Musik, kommt
Laune und gutes Feeling auf. Egal ob nun Hits von
Bob Dylan - oder das Titellied "I am a Wanderer" -
alles passt in die Filmzeit und wurde sorgfältig
ausgewählt. Ich habe mir sogar in einem großen
Auktionshaus den Soundtrack ersteigert, obwohl meine
Eltern die alten Hits bestimmt noch verteilt auf
diversen CDs besitzen.
Auch wenn die Inszenierung nicht immer realistisch
ist, so nachvollziehbar sind die Probleme der
durchwegs sympathischen Figuren. Jeder hat seine
eigenen Probleme, die uneingeschränkt verständlich
sind. Sei es nun die Schwangerschaft der Freundin
(und die daraus resultierenden Verpflichtungen) oder
das Hadern zwischen verschiedenen
Jugendgruppierungen zu stehen. Alles ist anschaulich
und unterhaltsam erzählt, ohne dabei die moralische
Keule auszupacken. Zu keiner Zeit wirkt man zu
Lehrerhaft und bildet wertfrei den Alltag der
Jugendlichen ab. Klar ist manch
Darstellung/Charakterzeichnung etwas überspitzt,
aber das tut dem Spaß kein Abbruch.
Die Riege der Akteure ist bunt gemischt. Nicht jeder
mag alle Namen kennen, doch ihr Spiel ist routiniert
und stets gefällig. Die unterschiedlichen
Gruppierungen werden von der "Glatzkopfbande" bis zu
den Wanderes selbst erstklassig vertreten.
Vielleicht blieb man bei der Abbildung nicht ganz
frei von Klischees, aber das ist gar nicht schlimm.
Mit den Wanderers ist Philip Kaufman ein großer Wurf
gelungen, der ähnlich wie guter Wein mit jedem Jahr
noch besser wird. Kaum ein anderer Film lässt einen
so perfekt in die Vergangenheit eintauchen, was an
der netten Geschichte und der erstklassigen
musikalischen Begleitung liegt. Wer nur ansatzweise
etwas mit dem Thema anfangen kann und den Streifen
noch nicht kennt, sollte dies unverzüglich
nachholen. Sicherlich mag er den Ein oder Anderen
kalt lassen, doch ich konnte mich dem Teil einfach
nicht entziehen und denke noch gern an die
grandiosen Momente, während ich die Melodien pfeife.
Kurz: ein Film, der immer wieder für gute Stimmung
sorgt und in regelmäßigen Abständen über mein
Bildschirm flackern muss. "The Wanderers" ist
Kult und weckt bei vielen Betrachtern bestimmt die
ein- oder andere Erinnerung. Ich singe jetzt noch
ein bisschen das Titellied und beende das Review
damit.
Wertung:
10/10
Review-DVD: I-ON New Media
/ Planet Media (deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 07.02.2009
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