The Circle - Reinkarnation
eines Kannibalen
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Seokkeul
Land/Jahr: Südkorea, 2003
Regie: Park Seung-Dae
Darsteller: Jeong Woong-in, Kang Su-Yeon, Choi
Jeong-Yun, Jeon Jae-ryong;
Altersfreigabe: FSK 16
Laufzeit (ca.): 110 Min.
Inhalt:
Die koreanische Polizei fasst einen Mann, der sich
offen zu 6 Morden bekennt. Auf die Frage, wo seine
Opfer verlieben sind, behauptet er diese verspeist
zu haben. Allmählich verlieren die Beamten die
Geduld, doch weiterhin gehen sie dem Fall nach.
Sein Verteidiger behauptet unterdessen, dass der
Angeklagte von einer fremden Seele besessen sei und
dadurch solch grausame Taten verübte. Er soll den
Geist eines früheren Massenmörders eingefangen und
nach dessen Willen gehandelt haben...
Fazit:
Auf dem Cover wagt man noch den Vergleich mit
"Sieben" und Konsorten, doch das mäßige
Letterbox-Bild und die schwache deutsche
Synchronisation holen den erwartungsvollen
Betrachter schnell auf den Boden der Tatsachen
zurück. Zunächst musste ich noch einmal ein Blick in
die ofdb.de wagen, um festzustellen, dass diese
Produktion wirklich aus dem Jahre 2003 stammt. Im
Gegensatz zu anderen Werken seiner Zeit wirkt das
Ergebnis weit entfernt von oft gesehenen
Hochglanz-Standards.
Mit der schwachen Präsentation abgefunden, wagt man
dennoch die Betrachtung des Streifens und versucht
ohne Vorbehalte zu genießen. Dies funktioniert
allerdings auch nur in gewissen Grenzen, da der
Spannungsaufbau nur mäßig gelungen ist. Zwar ist die
Geschichte an sich nicht verkehrt, kommt die
Umsetzung doch zu selten auf Touren. Teilweise
strecken sich die Szenen (z.B. vor Gericht) einfach
zu sehr oder verlaufen sich in Logiklücken. Kann man
bei actionlastigen Teilen noch über die besagten
Lücken hinweg sehen kann, macht das hier kein Spaß.
Dem Zuschauer fehlt einfach auch das Element, selbst
an dem Fall mitzurätseln oder sich vom Szenario
packen zu lassen. Der Einwand mit der Reinkarnation
ist zudem etwas aufgesetzt und wurde weniger
prächtig eingeflochten.
Ich würde mich als mittlerweile recht geübten
Asienschauer betrachten, doch habe ich hier keine
wirklich bekannten Gesichter entdecken können.
Gerade in koreanischen Werken trifft man ja oft auf
die "üblichen Verdächtigen", doch hier waren mir die
meisten Gestalten fremd. Aufgrund deren Leistungen
kann man sie allerdings getrost wieder vergessen.
Hier fiel niemand positiv, eher durch unfreiwillig
komische Gesten negativ ins Auge. Für einen
Gruselthriller ist dies natürlich eher fatal, als
zuträglich.
The Circle war durch und durch ein Film der unteren
Mittelklasse. Aus der Thematik hätte man - verbunden
mit den sonst so erstklassigen, koreanischen
Standards - einen tollen Streifen zaubern können.
Der asiatische Horrorfilm hat sich hier keinen
Gefallen getan und dem westlichen Zuschauer wieder
Durchschnittsware abgeliefert. Warum man anstatt
manch Meisterwerken so etwas hier veröffentlicht,
muss wohl an den Lizenzkosten liegen. Mit diesen
Filmen wird man die Menschen nicht zu asiatischen
Filmen bekehren können und eher einen weiteren
Schritt davon entfernen. Betrachtet man die weiteren
Kritiken im Netz, so stehe ich zum Glück nicht ganz
allein da. Vom reißerischen deutschen Untertitel
möchte ich erst gar nicht sprechen... Korea hat mehr
zu bieten. Punkt.
Wertung:
3/10
Review-DVD:
Adrena-Film
/
mcone
(deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch / 5.1
(O-Ton enthalten)
Bemerkungen:
Die vorliegende Scheibe von Adrena-Film (bzw. im
Vertrieb von mcone) besitzt leider nur ein
mittelprächtiges - nicht anamorphes - Letterbox-Bild
und eine schwache Lokalisation. Immerhin ist das
Teil ungeschnitten und der wertvolle O-Ton (leider
nur in 2.0) ist enthalten. Da ich nicht weiß wie das
Ursprungsmaterial ausschaut, muss man die Qualität
in Kauf nehmen.
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 28.12.2008
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