The Man from Nowhere
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Ajusshi
Land, Jahr: Südkorea, 2010
Regie: Lee Jeong-beom
Darsteller: Won Bin, Kim Sae-ron, Kim Tae-hoon, Kim
Hee-won;
Altersfreigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Laufzeit (ca.): 115 Min.
Inhalt:
Auf den ersten Blick ist Cha ein ganz unscheinbarer,
fast schon schüchterner Mann, der ein kleines
Pfandleihhaus in einem Wohnblock betreibt. Keiner
ahnt jedoch, dass hinter dieser Fassade ein
ehemaliger Elitesoldat steckt, dessen Stärken bald
neu entfacht werden.
Als die Tochter einer drogensüchtigen Nachbarin
entführt wird, setzt Cha alle Hebel in Bewegung und
verschafft sich Zugang zur kriminellen Unterwelt. Er
wirbelt unter den Bossen gehörig auf und stellt sich
sogar deren besten Auftragskillern...
Fazit:
Die Bezeichnung "Koreas Antwort auf 96 Hours" trifft
es im Grunde ganz gut. Die Geschichte besitzt durch
die Entführung des Mädchens und deren hart angelegte
Befreiungsaktion große Parallelen - doch an das
vermeintliche Vorbild kommt man trotz koreanischer
Stärken nicht heran.
Optisch ist "The Man from Nowhere" gewohnt
ansprechend. Die kühlen Bilder, die perfekt getimten
Schnitte machen was her. Der Soundtrack ist zumeist
unauffällig, liefert aber die passenden Klänge zur
jeweiligen Situation. Etwas schade hingegen, dass
die Story zu langsam in Fahrt kommt und erst nach
knapp einer Stunde ein gefälligeres Tempo aufnimmt.
Man nimmt sich zu Beginn viel Zeit zur Einführung
der Charaktere, doch man muss schon ein wenig mit
der eigenen Aufmerksamkeit kämpfen - um letztlich
mit coolen Passagen und schön gemachten
Actioneinlagen entschädigt zu werden. Die Duelle
sind grandios choreografiert und schonungslos in der
Darstellung. Fast schon kalt werden Menschen
abgemeuchelt, der Grundton ist durchwegs ernst und
rechtfertigt eine 18er Freigabe locker.
Die Schauspieler liefern durch die Bank weg eine
sehr gute Leistung, wobei vor allem Hauptfigur und
junge Geisel sehr überzeugt haben. Deren
Zusammenspiel war äußerst gelungen und so manch
Moment erinnerte mich schon fast an "Leon der
Profi", wo alt und jung gemeinsam am Tisch saßen und
notgedrungen kommunizierten. Die gegenseitige
Zuneigung wird verständlich aufgebaut und erhöht das
Mitfiebern vom Zuschauer.
Meine Vorliebe für koreanische Filme sollte
allgemein bekannt sein. Neben witzigen
Liebesschnulzen stehe ich vor allem auf die harten
Gangsterfilme - unter dessen Kategorie dieser
Vertreter prinzipiell fällt. Er ist zwar nicht so
brutal oder innovationsreich wie andere Mitstreiter,
doch macht unterm Strich trotz zähem Start durchaus
eine Menge Spaß. Das Szenario war stimmig, das
Charakterdesign gelungen und die technische Seite
erwartungsgemäß hochwertig. Für Genrefans besteht
eigentlich Anschaupflicht, für den Rest gibt es
einen extrem soliden asiatischen Actionstreifen, der
erst in der zweiten Hälfte so richtig die Fetzen
fliegen lässt.
Wertung:
7,5/10
Review-DVD:
Splendid Film (deutsche
RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 16.05.2011
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