The Berlin File
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Be-reul-lin
Land, Jahr: Südkorea, 2013
Regie: Ryoo Seung-wan
Darsteller: Ha Jeong-woo, Han Seok-kyu, Ryoo
Seung-beom, Jeon Ji-hyeon;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 115 Min.
Inhalt:
Schon seit etlichen Jahren lebt der nordkoreanische
Agent Jong-seong unbemerkt in Berlin. Als er ein
illegales Waffengeschäft observiert, wird allerdings
die südkoreanische Fraktion auf ihn aufmerksam und
will ihn stellen.
Jong-seong versucht sich geschickt aus der Affäre zu
ziehen, doch plötzlich steht seine Frau unter
Verdacht. Sie soll bereits seit Längerem die
unterschiedlichen Parteien mit Falschinformationen
zu versorgen und gegeneinander aufzuhetzen. Nun will
er ihre Unschuld beweisen...
Fazit:
Auf dem Cover wirbt man zwar mit Parallelen zu den
"Bourne"-Werken, doch davon sollte man sich nicht
ablenken lassen. Hier geht es ebenfalls um Agenten
und mysteriöse Verstrickungen, aber niemand ist auf
der Suche nach seiner Identität und die
Erzählstruktur ist auch völlig anders.
Zunächst kann man den Koreanern nur großes Lob für
das gewählte Setting und den Cast aussprechen.
Berlin eignet sich wie kaum eine andere Stadt für
diese Thematik und durch die gemischte Besetzung
wirkt das Ganze noch viel internationaler als die
Meisten Produktionen des Landes. Auch wenn man sich
technisch nie hinter anderen Ländern verstecken
muss, so bleibt für viele Zuschauer die Hürde mit
rein asiatischen Gesichtern - die hier genommen sein
dürfte.
Action ist wohl platziert und gut gemacht. Es steht
klar ein raffiniertes Katz- und Mausspiel im
Vordergrund und die Tiefe der Handlung ist enorm.
Man muss schon konzentriert am Ball bleiben, um alle
Stränge zu verstehen und einen Sinn hinter allen
Aktionen zu sehen. Man hat ständig Bezüge zu
aktuellen Gegebenheiten genommen - was die Sache so
interessant macht. Der fortwährende Konflikt
zwischen Nord- und Südkorea wird mehr als deutlich,
die Verarbeitung in dieser Agentenhandlung sehr
glaubwürdig konstruiert.
Die Inszenierung ist so hochwertig wie gewohnt. Die
Koreaner haben selbst die schäbigsten Hinterhöfe
unserer Hauptstadt mit Eleganz eingefangen und trotz
dieser relativ vertrauten Umgebung einen ungewohnten
Eindruck hinterlassen. Man hebt sich durch
Kameraführung und Schnittstil deutlich von hiesigen
Filmvertretern ab - die ebenfalls in der gleichen
Stadt spielen. Man schafft es, den seit Jahren so
geliebten Stil aus der Heimat in unsere Gefilde zu
transferieren und damit zu begeistern.
Richtig gefreut habe ich mich über Jeon Ji-hyeon
(bzw. Gianna Jun), die seit
Windstruck
oder
My sassy girl
sowieso zu meinen Lieblingsdarstellerinnen
gehört. Sie agiert auch in dieser ernsten Rolle sehr
gut und steht ihrem Filmpartner Ha Jung-woo in
Nichts nach. Allgemein gefiel der gemischte Cast,
der in einigen Nebenrollen ein paar Gesichter aus
unserem TV-Programm aufbieten konnte - aber dies
habe ich bereits erwähnt.
Mit "The Berlin File" haben die Koreaner erneut
bewiesen, dass sie auch waschechte Blockbuster mit
internationalem Flair auf die Beine stellen können.
Bereits bei "Daisy" (ebenfalls mit Jeon Ji-hyeon)
hat sich dies angedeutet, aber mit diesem Streifen
wurde es verfeinert. Thrillerfreunde dürfen
bedenkenlos zugreifen und keine Argumente gegen die
Sichtung asiatischer Werke mehr aufbringen können.
Wertung:
8/10
Review-Blu-Ray:
Splendid Film
Testsprache: Deutsch/DTS-HD
Master Audio 5.1
Dieses Testmuster wurde freundlicherweise von
splendid zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank!
Weitere Infos und den Trailer finden Sie hier:
http://www.splendid-film.de/ceemes//article/show/153747
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 02.08.2013
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