Sweet Rain
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Suwîto rein: Shinigami no seido / Accuracy of Death
Land/Jahr: Japan, 2008
Regie: Masaya Kakei
Darsteller: Takeshi Kaneshiro, Manami Konishi,
Takuya Ishida, Ken Mitsuishi;
Altersfreigabe: -
Laufzeit (ca.): 113 Min.
Inhalt:
"Immer wenn ich arbeite, regnet es. Ich habe noch
nie einen blauen Himmel gesehen." Dies sind die
Worte von Mr Chiba, der seinerseits als "Grimreaper"
durch die Lande streift und Menschen in den letzten
Tagen vor ihrem Tot begleitet. Er versucht die
letzten Momente so angenehm wie möglich zu
gestalten, sofern seine Klienten auch gute Menschen
waren. Auf diesem Wege entscheidet er auch, ob seine
vorübergehenden Freunde noch ein paar Jahre ihres
Lebens geschenkt bekommen.
In diesem ungewöhnlichen Film trifft er
beispielsweise auf eine junge Dame, die bei einem
Call-Center beschäftigt ist und Chiba bald starke
Sympathie zu ihr aufbaut. Er wünscht sich, dass sie
noch weiterlebt, doch wie werden sich ihre vorerst
letzten Tage entwickeln - und welchen Auftrag gibt
es danach zu bestreiten?
Fazit:
Sweet Rain machte zunächst einen wirklich guten
Eindruck. Das Cover und die Fotos im Internet
weckten meine Neugier und die Anleihen zu
"Rendezvous mit Joe Black" nahm ich ebenfalls nicht
krumm. Die Geschichte kupfert nicht zu 100% ab und
geht eigene Wege, die leider nur bedingt bei Laune
halten können.
Die Story ist stellenweise zu ruhig und lässt den
roten Faden beinahe verlieren. Der Zuschauer
verfolgt das Geschehen zwar, die Aufmerksamkeit
lässt teils deutlich nach. Vielleicht waren einige
Elemente anfangs nur zu verwirrend, die Übergänge
(z.B. zwischen den Aufträgen) gewollt verwirrend. Es
dauert manchmal einen kleinen Moment, doch dann ist
man wieder im Bilde. Persönlich fand ich die
Erzählweise damit etwas holprig, obwohl der Rahmen
eigentlich gefällig war.
Ebenfalls gefällig auch die trostlose Grundstimmung
des gesamten Films. Ständig regnet es und der
Hauptdarsteller blickt oft nachdenklich daher. Sein
stummer Begleiter in Form eines Hunde rundet das
ungewöhnliche Erscheinen passend ab. Es war zwar
nicht wirklich gut begründet, warum der Vierbeiner
mit Chiba herumstreunt, doch gibt dies noch etwas
Interpretationsfreiraum. Wäre manch Dialog
allerdings etwas bissiger, könnte man mit einem
guten Duell mit seinem Gewissen sprechen. So bleiben
viele Dinge etwas unausgeleuchtet und das Finale
befriedigt nur bedingt. Die Aussage zum Schluss mag
zwar gut sein, der Weg dorthin oftmals zu
mittelprächtig konstruiert.
Sweet Rain war durchaus interessant, bot eine nette
Kulisse und eine noch immer erfrischende Geschichte,
doch leider krankte die Umsetzung an kleinen
Schönheitsfehlern. Die hübschen Darsteller können
nicht über den teils hakeligen Erzählfluss
hinwegtäuschen oder so manch kantigen Dialog
verdecken. Das Teil hat mich wirklich angesprochen
und gerne hätte ich eine höhere Wertung vergeben,
doch die Defizite sind einfach nicht von der Hand zu
weisen. Wer damit leben kann und mit diesen
Einschränkungen an das Werk heran geht, bekommt eine
durchaus solide Variante von einem Rendezvous mit
dem Tod geboten.
Wertung:
6/10
Testsprache:
Japanisch + englische Untertitel
Bemerkungen:
-
Trailer:
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 02.02.2009
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