Spectre (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Spectre
Land, Jahr: Großbritannien/USA, 2015
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Daniel Craig, Naomie Harris, Léa Seydoux,
Monica Bellucci;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 148 Min.
Inhalt:
Nach einem erfolgreich
vereitelten Anschlag, kommt Bond der
Geheimorganisation "Spectre" auf die Schliche. Er
versucht sich dort einzuschleichen, doch deren
Oberhaupt Franz Oberhauser hat schon mit dem
unliebsamen Gast gerechnet...
Kritik:
Ich weiß nicht, was mit den aktuellen Bonds los ist
- aber irgendwie gefallen mir die Teile immer
weniger. Erneut setzt man alles auf Action, schnelle
Schnitte und übertriebene Coolnes, doch der Funke
springt einfach nicht mehr über. Trotz des hohen
Tempos und der vielen Schauplätze schleichen sie
unglaublich viele Längen ein und der
Unterhaltungsfaktor kommt ständig ins Stocken.
Sicherlich hatten auch alte Bonds Attribute wie
Überlänge, lächerlich überdrehte Stunteinlagen oder
Dergleichen zu bieten - der Gesamtkontakt war
allerdings deutlich stimmiger. "Spectre" präsentiert
uns hier wieder einen harten, auch eher
realitätsorientierten Geheimagenten - der viel zu
ernst an die Sache heran geht und trotzdem (oder
gerade deshalb) nicht mit Glaubwürdigkeit punkten
kann. Der Streifen ist um Komplexität bemüht und
verrennt sich in seinen vielen Ideen. Es prasseln
viele Figuren, Umgebungen und Informationen auf den
Betrachter ein, so dass man irgendwann etwas
resigniert vor dem Bildschirm verweilt und die
Einzelstücke sortieren muss.
Die Inszenierung war durchwegs hochwertig,
stellenweise sogar beeindruckend (besonders das
Intro in Brasilien) und wird durch seine
Schnitttechnik qualitativ wieder gemindert. Auch
wenn die hektischen Kameraeinstellungen in den
direkten Vorgängern wesentlich schlimmer daher
kamen, nerven sie hier erneut. Der Soundtrack
dagegen ist durchwegs gelungen und liefert in jeder
Situation die passende Begleitung.
Waltz stellt Craig - wie es zu erwarten war -
deutlich in den Schatten und führt ein besonderes
Flair ein, welches dieser Film insgesamt leider viel
zu wenig zu bieten hat. Die Waltz-Momente waren
echte Highlights und übertrafen sogar die
actionreicheren Abschnitte um Längen. Erinnerungen
an die Bösewichter der allerersten Titel wurden wach
und retten "Spectre" wenigstens an einigen Stellen.
Ansonsten galt Monica Belluci als reifes "Bondgirl"
als echter Hingucker und übertraf viele ihrer sonst
etwas jüngeren Kolleginnen.
Wer Bond liebt, wird "Spectre" geschaut und zum
erfolgreichsten Streifen der Reihe gemacht haben. Er
wird durchaus seine Fans haben und stellt mit seiner
grundsoliden Machart auch viele Konkurrenten in den
Schatten, doch für mich trifftet das Ganze immer
weiter ins Belanglose ab. Trotz ernsthaften Anleihen
wird es immer lächerlicher und ich vermisse die
Ironie und den vortrefflichen Charme der echten
Klassiker. Als reiner Actionfilm zu lahm und zu
pseudo-Komplex, als echter Bond eben nicht
"leichtgängig" und charismatisch genug. Unterm
Strich ordentliches Mittelmaß und somit schon eine
herbe Enttäuschung - meiner Meinung nach.
Wertung:
6/10
Review-Exemplar:
20th Century Fox (Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/DTS 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 18.03.2016
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