Sleeping Beauty
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Sleeping Beauty
Land, Jahr: Australien, 2011
Regie: Julia Leigh
Darsteller: Emily Browning, Rachael Blake, Ewen
Leslie, Peter Carroll;
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit (ca.): 108 Min.
Inhalt:
Auf den ersten Blick ist Lucy eine typische junge
Dame, die sich ihr Studium mit diversen Nebenjobs
finanziert. Erst auf den zweiten Blick offerieren
sich allerdings die Abgründe, welche hinter ihren
Bemühungen liegen. Sie verdient sich ihren Unterhalt
mit zwielichtigen Aufgaben - vom Medikamententest
bis hin zur Prostitution. Hauptsache es kommt Geld
in die stets leeren Kassen.
Eines Tages entdeckt sie ein scheinbar lukratives
Angebot in der Zeitung und spricht bei den
Ausstellern vor. Lucy soll halbnackt vor einer Runde
alter Herren die Bedienung spielen und sich am Ende
optimalerweise sich selbst als Nachtisch anbieten.
Damit das bizarre Treiben noch etwas extravaganter
ist, soll sie vorher mit Schlaftropfen betäubt
werden und Nichts davon mitbekommen...
Fazit:
Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht - aber für
mich ist "Sleeping Beauty" einer der Filme, welche
ich mir in erster Linie wegen der attraktiven
Hauptdarstellerin angeschaut habe und erst beim
zweiten Anlauf auf die Inhaltsangabe geschielt habe.
Wie schon in "Sucker Punch"
liefert Emily Browning auch hier ein eindrucksvolles
Spiel ab - wobei dieses Werk hier sicherlich noch
höhere Anforderungen an sie gestellt haben muss. Sie
präsentiert und hier höchst freizügig und in Posen,
die sicherlich nicht für Jeden erträglich gewesen
werden.
Bei diesem hervorragenden Auftritt ist es dann umso
schmerzlicher, dass der Inhalt an sich nur bedingt
überzeugt und den Betrachter einfach mit zu vielen
Fragen zurück lässt. So steigt das Geschehen mehr
oder minder holprig mittendrin ein und hört ebenso
offen wieder auf. Zwischendrin gibt man sich sehr
karg an Informationen und lässt viele Dinge
unkommentiert im Raum stehen. Warum unsere tolle
Hauptfigur das Geld so dringend benötigt oder wie
sie genau bei den verstörenden Spielen empfindet,
bleibt ziemlich unbeleuchtet. Man kann sich zwar
diverse Hintergründe aus den Fingern saugen,
letztlich bleibt die Vorliebe für Extreme nicht ganz
geklärt.
Das Erzähltempo ist überwiegend gemächlich und
verzichtet auf Action klassischen Sinne. Vielmehr
sind es die verstörenden Situationen, die wach
rütteln und das Interesse stets aufrecht erhalten.
Man wartet immer auf den großen Knall - der leider
ausblieb und im bereits erwähnten offenen Ende
mündete. Einige Szenen waren wirklich krass und
verstörend - auch wenn sie nie wirklich explizit
dargestellt waren. Vieles spielt sich wieder mal im
Kopf ab und so mauerte man eine ganz eigene
Atmosphäre.
Normalerweise nehme ich den Ausgang von Filmen nicht
gerne vornweg. Ich bin selbst kein Fan von spoilern
und rege mich bei vorherigen Verrat von Szenen gerne
auf. Bei "Sleeping Beauty" mögen man einfach
verzeihen, dass ich auf einen unbefriedigenden
Abschluss hingewiesen habe, doch kann man sich das
Teil trotzdem ohne Bedenken anschauen. In erster
Linie betrachte ich das Werk als Portrait einer
gescheiterten, jungen Persönlichkeit, gepaart mit
etwas Kritik an der heutigen Gesellschaft. Der
Streifen gibt nur einen kleinen Teilbrocken in die
Hand - schockiert damit schon genug - doch gibt
keine endgültigen Resultate und seine Wirkung kommt
dann doch nicht so ganz zum Tragen. In gewisser
Wiese mag dies Kunst sein, aber ich kann nur bedingt
etwas damit anfangen. Ich lobe erneut Emily Browning
- dem Film selbst konnte ich dann weniger etwas
abgewinnen.
Wertung:
6/10
Review-Blu-Ray:
Capelight Pictures
Testsprache: Deutsch/DTS-HD
Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 05.03.2012
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