Sleepers
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Sleepers
Land, Jahr: USA, 1996
Regie: Barry Levinson
Darsteller: Kevin Bacon, Billy Crudup, Robert De
Niro, Ron Eldard;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 141 Min.
Inhalt:
Shakes, Tommy, Michael und John sind beste Freunde
und wuchsen gemeinsam im Manhattaner Stadtteil "Hell`s
Kitchen" auf. Hier regiert größtenteils die Mafia
und so gehörten auch kleinere Botengänge zu ihren
Ferienjobs, um das Einkommen aufzustocken. Bisher
waren sie nie mit dem Gesetz in Berührung gekommen
und so unbeschwert gingen sie mit Recht und Unrecht
um.
Als sie eines Tages jedoch einen Imbisswagen
entwenden und die Treppenstufen zur U-Bahn
runterschubsen, ändert sich dies aber schlagartig.
Ein Mann stirbt bei diesem dramatischen Zwischenfall
und die Bande wandert dafür in den Jugendknast. Dort
werden sie von sadistischen Wärtern misshandelt und
seelisch gebrochen - wofür sie sich etliche Jahre
später gemeinschaftlich rächen werden...
Fazit:
Die letzte Fernsehausstrahlung (übrigens gekürzt)
hat mich mal wieder dazu bewegt, die (ungekürzte)
Scheibe in den DVD-Player zu legen und mich für
knappe 2,5 Stunden in "Hell`s Kitchen" abtauchen zu
lassen. Leider waren meine Erinnerungen an das Werk
besser, als es sich letztlich präsentierte und so
war die investierte Zeit nicht immer von
erstklassiger Unterhaltung gespickt.
Besonders gut gefiel der Aufbau in zwei Teilen. In
bester Stephen King-Manier (er hat diese Erzählweise
eben oft verwendet) erleben wir im ersten Part die
Jugend unserer Freunde und in der zweiten Hälfte
letztlich das heutige Treiben. Aus den jungen
Burschen wurden stattliche Erwachsene mit eigenen
Wegen, die sich durch die aufgekochten Ereignisse
wieder vereinen. Wir werden erst unterhaltsam und
geschickt mit den Figuren vertraut gemacht, doch mit
deren Erwachsen sein geht dem interessanten Thema
dann leider ein wenig die Puste aus.
Während der Streifen zunächst sehr kurzweilig, mit
sympathischen Jungdarsteller besetzt und mit toller
Musik unterlegt sehr spaßig war, so verkommt das
nachfolgende Gerichtsdrama zur trägen Angelegenheit.
Man ist zwar stets an dessen Ausgang interessiert
und fiebert hin und wieder bei den moralisch
fragwürdigen Aktionen der Beteiligten mit - den Elan
des Anfangs erreicht man aber nur äußerst selten.
Das Szenario wird relativ trocken und recht frei von
innovativen Einfällen. Selbst die Absprachen der
Ankläger und Verteidiger erweisen sich nicht als
gelungenes Scharmützel.
Der Cast hat durch die Bank weg überzeugt, wobei die
jungen Akteure ihren älteren Abbildern die Show
stahlen. Sie spielen sogar einem Brad Pitt gegen die
Wand und weckten wesentlich mehr Emotionen beim
Betrachter. Highlight für mich aber Dustin Hoffman
als versoffener Strafverteidiger mit Hang zu
schrägen Auftritten vor Gericht. Da kam sogar De
Niro als Pfarrer nicht mit.
"Sleepers" hinterließ gemischte Gefühle - ist aber
insgesamt kein schlechter Film. Er fängt extrem
stark an und pendelt sich dann auf einem soliden und
immer noch sehr passablen Niveau ein. Eine gewisse
Glaubwürdigkeit (schließlich beruft sich der Autor
auf reale Begebenheiten, die wohl nie bestätigt
wurden) kann man der Geschichte nicht absprechen und
im Grunde folgte man jederzeit aufmerksam den
Dingen, die da kamen. Unterm Strich ein äußerst
anschaubarer Titel mit kleinen Macken - bei dem
ständig das Gefühl hatte, dass Potential verschenkt
wurde.
Wertung:
7,5/10
Review-DVD:
Universal
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 17.09.2013
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