Sieben
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Se7en
Land, Jahr: USA, 1995
Regie: David Fincher
Darsteller: Brad Pitt, Morgan Freeman, Gwyneth
Paltrow, Kevin Spacey;
Altersfreigabe: ab 16
Laufzeit (ca.): 127 Min.
Inhalt:
Für den neuen Detektiv David Mills ist es kein
leichter Einstand. Direkt zum Beginn seiner Karriere
an neuer Wirkungsstätte überrascht ihn eine übel
zugerichtete Leiche und der mürrische Kollege
William Somerset. Dieser geht bald in Ruhestand,
nimmt den relativ jungen Nachfolger nicht immer
völlig ernst und will eigentlich nur noch seine
Restzeit absitzen.
Mills bettelt förmlich um den interessanten Fall und
Somerset unterstützt notgedrungen. Statt gemütlicher
Tage wird das Ganze jedoch auch für den alten
Haudegen zu einer echten Zerreissprobe - denn immer
mehr ritualmäßig verstümmelte Opfer tauchen auf...
Fazit:
Zu "Sieben" brauche ich eigentlich nicht viel zu
sagen. Dieser Streifen hat aufgrund seiner tollen
Machart schon seit Veröffentlichung einen gewissen
Kultstatus inne und bestätigt diesen immer wieder
aufs Neue. David Fincher schuf einen düsteren,
atmosphärisch jederzeit dichten Thriller, der zum
Versinken einlädt und in heutigen Zeiten mit
High-Definition Bildern optisch umso intensiver
daher kommt. Jeder noch so kleine Schauplatz wurde
extrem detailliert gestaltet, das Figurendesign
passt, der Tiefgang ist enorm. Auch wenn das
Grundprinzip um die vermeintlichen Todsünden nicht
unbedingt brandneu ist, so hat man nichts an
Faszination verloren. Mit krassen Methoden macht
Fincher Opfer und Auswirkungen sichtbar, fesselt den
Zuschauer an en Schirm. Für eine "normale"
Hollywood-Produktion ist der Härtegrad recht hoch -
eine 16er Freigabe hierzulande absolut fair.
Selbst bei wiederholtem Anschauen macht "Sieben"
noch Spaß und unterhält Bestens. Man entdeckt immer
wieder kleine Besonderheiten oder verinnerlicht
Dialoge gezielter. Dieses Kunststück gelingt nur
ganz wenigen Filmen - zumal hier ein gewisser
"Mitrate-Effekt" vollkommen verloren geht. Auch wenn
man den Täter kennt, grübelt man doch zumindest über
Motive oder Tatverläufe nach. Man baut sich
innerlich immer wieder die Geschichte zusammen,
versucht Motive oder Abläufe zu erkennen und zu
verstehen. Ich glaube dieser Fakt war den Machern
ziemlich wichtig und natürlich im Sinne des
Publikums. Zu viele Filme kommen zu stumpf daher,
legen alle Karten direkt offen oder verlangen
wiederum zu viel Aufmerksamkeit und langweilen
damit.
Pitt und Freeman sind für sich schon klasse
Schauspieler, doch im Duo unschlagbar. Die
Kombination der beiden Stars ist gefällig (wenn man
bedenkt, dass wohl Denzel Washington erst für die
Rolle des Mills vorgeschlagen war) und gibt keinen
Grund zum Meckern. Sie spielen sich gut die Bälle zu
und wirken erstaunlich glaubhaft. Gerade bei Pitt
hatte ich Anfangs meine Bedenken, doch er erwies
sich als überaus ernst zu nehmender Detektiv mit
passend-impulsiven Verhalten. Spacey steht seinen
Kollegen in Nichts nach und Paltrow rundet den
stimmigen Cast gelungen ab.
Leichte Kost war "Sieben" noch nie, dafür schon
immer extrem spannend, gut besetzt und perfekt
inszeniert. Die Hatz um den verstörten Serienkiller
hat über all die Jahre nicht eingebüßt und macht
alle paar Monate aufs Neue Freude. Der Titel gehört
definitiv in jede gut sortierte Sammlung und lohnt
den Neukauf auf aktuellem Medium allemal.
Wertung:
9/10
Review-Blu-Ray:
Warner
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 19.04.2012
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