Sherlock - Staffel 2
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Sherlock
Land, Jahr: Großbritannien, ab 2010
Regie: Euros Lyn, Paul McGuigan
Darsteller: Benedict Cumberbatch, Martin Freeman,
Mark Gatiss, Rupert Graves;
Altersfreigabe: ab 12
Laufzeit (ca.): 3 Episoden zu je ca. 90 Min.
Inhalt:
Erneut ist die moderne Variante unseres
Meisterdetektivs auf der Jagd nach Verbrechern, die
seine Geschicklichkeit und sein Kombinationsvermögen
herausfordern. Zusammen mit dem Kollegen Watson
nimmt er allerdings nicht jeden Fall an - sondern
nur die, die auch wirklich anspruchsvoll klingen und
garantiert für niemand Anderen lösbar sind.
Schon der erste Fall der neuen Episoden führt
Sherlock zu ungewöhnlicher Kundschaft - nämlich
einer besonderen Adelsfamilie, deren guter Ruf auf
dem Spiel steht...
Fazit:
Die erste Staffel des "neuen Sherlock" hat mir ganz
gut gefallen und so war ich frohen Mutes, was die
Fortführung des ehrgeizigen Projektes betrifft. Im
Grunde macht man weiterhin nicht viel falsch, aber
leider wollte der Funke nicht mehr so recht
überspringen. Gab es in den ersten drei Episoden
noch jede Menge lichte Momente, langweilt man sich
nun stellenweise ein wenig und kann sich gar nicht
so recht über manche Details freuen. Wahrscheinlich
hinken meine "Aha"-Momente aufgrund fehlender
Kenntnis der Vorlage so weit hinterher, dass etliche
Dialoge und Aktionen nur bedingt nachvollziehbar
oder lustig erschienen.
Die Machart war der der ersten Staffel sehr ähnlich,
was Struktur und Verhaltensweise der Figuren
betrifft. Leider gab es hier nicht mehr so
spektakuläre Schauplätze zu erblicken - was den Spaß
am Schauen schon ein wenig getrübt hat. Hat nicht
nur die Nähe zum Roman, auch die authentischen
Kulissen einen Reiz ausgeübt, ist hier leider nicht
mehr viel davon zu spüren. So wird man teils mit
langweiligen Dörfchen und unspektakulären
Militäranlagen abgefertigt. Schade - hat man sich
insgeheim doch auf neue, weitaus interessantere
Umgebungen eingestellt.
Die drei Geschichten waren unterschiedlicher Natur,
aber allesamt nicht das Gelbe vom Ei. Hat man beim
Auftakt noch den Kopf geschüttelt, sich ein wenig
nach dem Sinn gefragt, enttäuschte Episode 2 um dem
berühmten Hund von Baskerville schon deutlich mehr
und das ach so brillante Finale konnte außer einem
doofen Cliffhanger dann auch nicht mehr viel zu
einem positiveren Eindruck beitragen. Die
Spannungskurve erreichte zu keiner Minute auch nur
ansatzweise die Klasse der letzten Staffel und
sorgte so für enttäuschte Gesichter. Unterhalten
wurde man - aber eben nur passabel und nicht
erstklassig. Sherlock zieht wohl wieder etwas zu
überraschend Schlüsse und knallt dem Zuschauer fast
schon absurde Zusammenhänge um die Ohren - was man
jedoch verschmerzen kann, wenn man weiß, dass solche
Elemente dazu gehören. Ich fand es damals noch sehr
überraschend und cool, nun ist das Konstrukt schon
sehr vorhersehbar geworden.
Vom Konzept her unverändert ansprechend, erreicht
die zweite Staffel von "Sherlock" einfach nicht mehr
die Qualität der Vorherigen. Man macht zwar nach wie
vor Vieles richtig, hält weitestgehend passabel bei
Laune, aber das gewisse Etwas fehlt. Für meinen
Geschmack wurde beispielsweise mit den bekannten
Londoner Settings bereits viel Potential
verschossen - auf das man nun einfach nicht mehr
zugreifen konnte. So bleiben für Fans der Vorlage
bestimmt anschauliche Stunden - für alle Anderen
eher durchschnittliche Krimiware mit guten Ansätzen,
aber auch einigen Längen. Staffel 2 bot keine
Highlights und wird so nicht sonderlich großartig in
Erinnerung verweilen. Sind wir mal gespannt, ob die
Autoren die Sache noch einmal in den Griff bekommen
- denn trotz fiesem Übergang bin ich zunächst nicht
mehr so heiß auf das Thema...
Wertung:
6,5/10
Review-Blu-Ray:
Polyband (deutsche Blu-Ray,
zweite Staffel)
Testsprache: Deutsch/DTS-HD
Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 30.05.2012
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