Sein letztes Rennen
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Sein letztes Rennen
Land, Jahr: Deutschland, 2013
Regie: Kilian Riedhof
Darsteller: Dieter Hallervorden, Tatja Seibt, Heike
Makatsch, Heinz W. Krückeberg;
Altersfreigabe: FSK ab 6
Laufzeit: 114 Min.
Inhalt:
Da seine Frau gesundheitlich angeschlagen und die
Tochter als Stewardess kaum noch zu Hause ist, zieht
Paul Averhoff widerwillig in ein Altenheim. Dort
wird zwar für das alte Paar gesorgt, doch bei der
eher bedrückenden Stimmung sinkt auch ein wenig der
Lebensmut und Resignation macht sich breit.
Paul will das jedoch nicht kampflos hinnehmen und
entsinnt sich an seine alten Tage als Olympiasieger
im Marathonlauf. Einst war er ein richtig guter
Atleht und gegen den Willen der Heimleitung beginnt
er wieder mit dem Training und schreibe sich sogar
für den berühmten Berliner Stadtlauf ein...
Fazit:
Ich möchte jetzt nicht unbedingt behaupten, das
Dieter Hallervorden ein Idol meiner Jugend war, doch
ich habe ihn und seine Sketche immer wieder gerne
gesehen. Als ich von seinem Comeback im Kinoformat
gehört habe, war ich etwas skeptisch - aber trotzdem
sehr interessiert.
Direkt vorneweg: Auch wenn der Trailer es
suggerieren mag - es handelt sich hier um keine
waschechte Komödie mit bekannten Blödeleien, sondern
um ein recht intensives Drama mit gezielt
platzierten humorigen Einlagen. Die Geschichte ist
simpel, dafür umso aufregender und gefühlvoller
inszeniert.
Hallervorden zeigt, dass er nicht nur der einfache
Komiker ist, sondern ernsthaft zu Werke gehen kann.
Er lebt die Rolle des Paul Averhoff und lässt in
keiner Minute daran zweifeln. Selbst ruhige Momente
bleiben spannend und verfolgenswert. Wenn er durch
den strömenden Regen marschiert oder wirklich beim
großen Marathon mitsprintet - hin und wieder ist da
Gänsehaut garantiert.
Klar ist die Figur des ehemaligen Olympia-Champions
rein fiktiv, doch das Gesamtkonstrukt passt und
erscheint realistisch. Der Film bleibt jederzeit auf
dem Boden und vor allem sehr nachvollziehbar und
authentisch. Im Grunde erleben wir eine
Allerwelts-Geschichte, die allerdings sehr behutsam
und toll aufgemacht ist. Alles fühlt sich "echt" an
und genau darin liegt - neben seiner grandiosen
Hauptfigur - auch die größte Stärke der Produktion.
Sachte, aber effektiv wird der Zuschauer mitgerissen
und somit prima bei Laune gehalten.
Man kann Hallervorden mögen oder auch nicht. Fakt
ist, dass dieser Streifen unerwartet großartig ist
und der Elite- Comedian eine erstklassige
Vorstellung abliefert. Hier gibt`s keine brachiale
Action, sondern kleinlaute Töne - die genau den
richtigen Tenor treffen. Von lustig bis traurig war
alles dabei und am Ende blieb einfach ein gutes
Gefühl zurück. Dieser Film macht Lust auf Mehr und
hoffentlich folgen weitere Projekte ähnlicher Art.
Didi hat es noch drauf!
Wertung:
8/10
Review-Blu-Ray:
Universum Film
Testsprache:
Deutsch/DTS 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 03.04.2014
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