Saving Face - Liebe und was
noch?
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Saving Face
Land/Jahr: USA, 2004
Regie: Alice Wu
Darsteller: Michelle Krusiec, Joan Chen, Lynn Chen,
Jin Wang;
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Laufzeit (ca.): 93 Min.
Inhalt:
Die hübsche Wil hat eigentlich alles, was sie
wollte. Sie lebt in New York und arbeitet als
erfolgreiche Chirurgin. Doch gegenüber ihrer
traditionsbewussten Familie gibt es da ein großes
Problem: sie ist lesbisch! Um nicht großartig mit
dieser Vorliebe aufzufallen, geht sie auf
Verkupplungsversuche mit dem männlichen Geschlecht
ein, doch die Erfolge bleiben natürlich aus.
Gelegentlich gibt sie sich im Rahmen der Familie
normal und scheint nicht immer zu ihrer Orientierung
zu stehen.
Umso schwieriger wird es letztendlich auch, die
immer ernster werdende Beziehung mit ihrer Freundin
der Mutter gegenüber zu gestehen...
Fazit:
Eigentlich ist "Saving Face" kein so richtiger
Asienstreifen, doch aufgrund der überwiegend
asiatischen Darsteller nehme ich auch diese in
Amerika abgedrehte Produktion in die Reviews auf.
Dies war ja auch schon bei manch anderen Streifen
ähnlich.
Der Film an sich ist (schon aufgrund der Geschichte)
eher Geschmackssache, aber filmtechnisch recht
solide inszeniert. Die Darsteller sind durch die
Bank weg sehr symphatisch und man fühlt sich direkt
wie in einem waschechten Film aus China. Lediglich
das amerikanische Setting wirft den Zuschauer
gelegentlich aus dieser Vorstellung heraus.
Das Geschehen ist größtenteils ruhig und
streckenweise dialoglastig, dennoch ist man nie
wirklich gelangweilt. Der Witz ist ebenfalls oft
eher kleinlaut, dank der netten Akteure aber
schmunzelnswert umgesetzt. Die Dramaeinlagen kommen
ebenfalls nicht zu kurz und der Konflikt der Figuren
driftet nicht in Kitsch ab. Alles bleibt
glaubwürdig, was für dicke Pluspunkte sorgt.
Unterm Strich ist Saving Face ein netter, ruhiger,
beschaulicher Film, der zwar keine
Begeisterungsstürme hervorruft, aber insgesamt recht
gut unterhalten hat. Sicherlich ist die Thematik
auch nichts für Jeden, doch Interessierte dürfen
gerne genauer hinschauen. Vielleicht ist sogar die
weibliche Zielgruppe - die gelegentlich zu kurz
kommt - auch eher angesprochen als die Männliche.
Einige Zuschauer könnten sich zudem dran stören,
dass das Teil nicht komplett auf deutsch ist und man
stellenweise (deutsche) Untertitel lesen muss - doch
mich persönlich stört das jetzt überhaupt nicht.
Lieber etwas lesen und dafür keine schlechte
Synchronisation ertragen müssen.
Wertung:
7/10
Review-DVD:
eigene TV-Aufnahme (Premiere
Filmfest,
28.01.2008)
Testsprache:
Deutsch bzw. teilweise
chinesisch mit deutschen Untertiteln
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 28.01.2008
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