Robin Hood (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Robin Hood
Land, Jahr: Großbritannien/USA, 2010
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Russell Crowe, Cate Blanchett, Max von
Sydow, William Hurt;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 149 Min.
Inhalt:
Gegen Ende des 12. Jahrhundert kämpft das englische
Heer in Frankreich. Als der König Löwenherz in
diesem Gefecht ums Leben kommt, machen sich seine
Gefolgsleute auf den Weg zurück nach England.
Einer von diesen Flüchtlingen ist Robin Longstride,
der zufällig zum Überbringer der Krone an die Mutter
des gefallenen Königs wird. Nach der Übergabe
verschlägt es den ehemaligen Kreuzritter dann nach
Nottingham, wo er überraschend zum Teil der Familie
Loxley wird und den schwierigen Zeiten unter der
Herrschaft des neuen Königs von England entgegen
sieht...
Fazit:
Die Geschichte um "Robin Hood" ist nicht gerade neu
und wurde schon oftmals in Romanen oder Filmen
behandelt, doch immerhin geht Ridley Scott mit der
aktuellen Variante zumindest Stiltechnisch neue
Wege. Optisch und akustisch erinnert das Werk
nämlich sehr stark an "Gladiator", - was ihn
natürlich von früheren Verfilmungen abhebt, aber
leider nicht die Klasse des vermeintlichen Vorbildes
heranreichen lässt.
Auch wenn "Robin Hood" trotz seiner überlangen
Laufzeit erstaunlich wenig Längen zu verzeichnen
hat, mangelt es einfach an Highlights. Alles ist
grundsolide, aber eben nicht mega spektakulär. Dies
mag Fluch und Segen zu gleich sein - auf der einen
Seite übertrieb man es mit der Darstellung des
vermeintlichen Helden nicht wirklich, aber auf der
anderen Seite fehlte auch so ein gewisser Kick. Die
Handlung ist gut erzählt, mehr allerdings nicht. Es
gibt keine skandalösen Einblicke oder
unvorhersehbare Wendungen, die besonderen Auftrieb
verschafften.
Die Darsteller machten ihre Sache allesamt zufrieden
stellend. Crowe kommt zwar nicht ganz an seine
Leistung aus "Gladiator" heran, überzeugte aber mit
stabilen Auftritt in allen Lagen. Ob im Kampf oder
als Familienmensch - er gefiel genauso gut, wie
seine Filmpartnern Cate Blanchett, die mich angenehm
überrascht hat. Sie versprühte eine ungemeine
Sympathie und harmonierte hervorragend mit der
schroffen Hauptfigur. Enttäuschend allerdings Max
von Sydow, der zwar immer ein sympathischer
Zeitgenosse war, hier nicht so recht aufblühte. Es
lag wohl auch an seiner Rolle, die ihn zum Overacten
anregte und nicht immer auf verständliche Aktionen
ausufern ließ.
Insgesamt waren die Anteile, was Action und ruhigere
Momente betrifft sehr ausgewogen. Man ließ sich
genügend Zeit um allen Figuren eine ansprechende
Tiefe zu verleiten und räumte den Gefechten einen
angenehmen Zeitrahmen rein. Diese waren dann auch
recht unterhaltsam und blutig inszeniert - ohne
dabei übertriebene Ausmaße eines "Baveheart" zu
erreichen. Die Duelle waren launig und cool
eingefangen. Die obligatorischen "Pfeil und
Bogen"-Einlagen durften natürlich nicht fehlen und
sorgten immer wieder für ein Lächeln auf den Lippen.
Über den Realitätsgehalt lässt sich gerade in diesen
Momenten streiten, aber solche Kunststücke gehören
einfach zum Robin Hood-Kult, wie das Amen in die
Kirche.
Ein bisschen Action, ein bisschen
Geschichtsunterricht, eine kleine Lovestory, ein
versöhnliches Finale und eine ansprechende Technik.
Ridley Scott macht im Großen und Ganzen wenig
falsch, liefert ein gutes Produkt - aber eben auch
nicht mehr mehr. Man blieb den Pfaden der alten
Vorlage weitestgehend treu und hat die Thematik zwar
nicht wirklich aufgepeppt, aber immerhin auch nicht
verunstaltet. Unterm Strich ist "Robin Hood" in der
Version von 2010 für Interessierte durchaus einen
Blick wert, doch zu den besten Filmen des Jahres
gehört er definitiv nicht. Nicht zuletzt Regisseur
und Hauptdarsteller persönlich haben die Messlatte
schon vor längerer Zeit schon weitaus höher gelegt.
Wertung:
7/10
Review-DVD:
Universal (deutsche
RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
»
Trailer bei YouTube
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 11.10.2010
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