Red State (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Red State
Land, Jahr: USA, 2011
Regie: Kevin Smith
Darsteller: Melissa Leo, John Goodman, Michael
Angarano, Kevin Pollak;
Altersfreigabe: ab 18
Laufzeit (ca.): 92 Min.
Inhalt:
Eigentlich waren drei Jugendliche nur auf eine
kleine Orgie scharf und folgten einer verlockenden
Einladung aus dem Internet. Statt einer wilden Sause
gibt es allerdings nur Betäubungsmittel und ein
böses Erwachen inmitten einer militanten
Kirchengruppe - die so rein gar nicht auf
Schweinerein stehen und solche Mitbürger am liebsten
beseitigen...
Fazit:
Religiöse Fanatiker und schießwütige Polizisten.
Kevin Smith rechnet hier mit mehr oder weniger
beliebten Gruppen ab und verwurstelt alles mit
schrägen Dialogen - die zuweilen zwischen genial
sarkastisch und fast schon etwas zu beleidigend
schwanken. Der Grundton ist ernst, doch die zu
überspitzen Anspielungen kommen nicht immer auf den
ersten Blick als solche daher. Vielmehr meint man
manchmal einen Hetzfilm vor sich zu haben - doch ich
denke, dass der routinierte Macher mit Faible für
besonderen Humor gerade dies im Sinn hatte.
Wie dem auch sei, der Filmverlauf an sich ist trotz
einiger gewöhnungsbedürftigen Elemente überwiegend
gut und dank der human Laufzeit auch sehr
kurzweilig. Der Cast weicht - wohl auch bedingt
durch das neue Szenario - deutlich von den
bisherigen Werken des Machers ab, was letztlich auch
gar nicht so schlimm war. Die frischen Gesichter
bewältigen ihre Aufgabe sehr gut, vor allem der
aufstachelnde Pastor agiert grandios. John Goodman
bildete dann das persönliche Sahnehäubchen und passt
perfekt zum schrägen Gesamtkonzept.
Technisch präsentiert sich "Red State" ziemlich
blass. Das Gebotene erinnert in weiten Teilen an
einen Fernsehfilm und weniger an einen
hochglänzenden Blockbuster. Bestimmt mit Absicht,
denn so wirkt das Geschehen wenigstens optisch
einigermaßen realistisch und nicht durch ablenkende
Effekte in seinen Aussagen entkräftet. Ist natürlich
Geschmackssache, mir wäre ein stellenweise
ansprechenderer Humor lieber als hochwertigere
Inszenierung gewesen.
Ein neuer Film von Kevin Smith reizt immer, auch
wenn diesmal die Thematik deutlich von seinen
bisherigen Machenschaften abweicht und hierdurch
vielleicht auch andere Zielgruppen erschließen
möchte. Im Großen und Ganzen konnte man jedenfalls
behaupten, dass man gut unterhalten wurde - aber
alles doch ein wenig "Anders" erschien. Mit
"Mallrats", "Dogma" oder gar "Jersey Girl" kann "Red
State" überhaupt nicht verglichen werden, doch
wenigstens war man froh nach einem äußerst schwachen
"Cop Out" wieder originellere Kost serviert zu
bekommen. Unterm Strich jedenfalls kein "Must-See",
aber zumindest Jünger des Meisters werden unabhängig
von einer Empfehlung sowieso reinschauen. Allen
Anderen bietet sich ein interessantes Ereignis,
welches streckenweise schon zu konsequent auf eignen
Stil setzt und mit bekannten Sehgewohnheiten bricht.
Wertung:
6/10
Review-Blu-Ray:
Ascot Elite
Testsprache: Deutsch/DTS-HD
Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 11.11.2011
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