Nip/Tuck – Schönheit hat
ihren Preis - Staffel 4
(ofdb)
Originaltitel: Nip/Tuck
Land/Jahr: USA, ab 2003
Regie: u. A. Michael M. Robin, Elodie Keene, Ryan
Murphy, Charles Haid
Darsteller: Dylan Walsh, Julian McMahon, John
Hensley, Joely Richardson;
Altersfreigabe: FSK ab 18
Laufzeit (ca.): 15 Episoden zu je ca. 45-50 Min.
Inhalt:
Die erneute Schwangerschaft von Julia und die damit
verbunden Komplikationen, zwingen Sean und Christian
zum Umdenken. Sie verkaufen ihre Praxis an einen
wohlhabenden Geschäftsmann und agieren fortan nur
noch als einfache Angestellte mit saftigem
Festgehalt.
Während sich Sean mehr oder weniger an die erneute
Vaterschaft gewöhnt, stürzt Christian in eine
Persönlichkeitskrise. Der Frauenschwarm hat
plötzlich Angst um seine Sexualität und fürchtet
schwul zu sein. Sohn Matt distanziert sich immer
weiter von der Familie und tritt dank Kimbers
Mithilfe bei einer Sekte ein...
Fazit:
Die bisherigen Staffel von Nip/Tuck waren durch die
Bank weg sehr gut, doch bei den letzten Folgen
kritisierte ich ein wenig die mangelnde Innovation.
In diesem Bereich machen die zuletzt geschauten
Ereignisse leider keine großartigen Fortschritte,
unterhielten aber nach wie vor recht gut.
Die Charakterentwicklung hat sich gut
weiterentwickelt. Sean gibt noch immer den
Vernunftmensch, der immer wieder seine Aussetzer
hat, während Christian deutlich mehr an Tiefe
zugelegt hat. Seine Figur entdeckt sich in
mancherlei Hinsicht vollkommen neu und gerade die
damit verbundenen Tagträume und Therapiegespräch
fand ich sehr launig. Man kann seiner Rolle
sicherlich nicht so manchen Aspekt absprechen und
kann von daher nicht von an den Haaren
herbeigezogenen Einfällen reden.
Am wenigsten hat mit diesmal allerdings Matt
gefallen. Zeigte er doch in der letzten Staffel mit
seiner rassistischen Freundin eine ausgezeichnete
und glaubhafte Darbietung, war mir die Sektenschiene
etwas zu ausgefallen. Seine Figur mag anfällig für
solche Einflüsse sein, doch irgendwie durchlebt er
mir zu viele Talfahrten während der gesamten Serie.
Die Zufälle sind einfach zu heftig und so langsam
ist das ausgefallene Spektrum abgegrast.
Wichtig hingegen der Aspekt mit dem
außergewöhnlichen Serienzuwachs, in Form von Julias
und Seans neuem Sohn. Ich möchte hier natürlich
nicht zu viel verraten, doch der Schwerpunkt liegt
auf Außergewöhnlich. Selten zuvor hat sich eine eher
beschwingte und größtenteils leichtgängige
Produktion an solch unbequeme - aber keinesfalls
ungewöhnliche - Thematik gewagt. Jedenfalls keine
Produktion, die ich sonst so kenne. Fast schon
liebe- und hingebungsvoll hat man sich der neuen
Familiensituation gewidmet und vor allem aufgezeigt,
wie alle Familienmitglieder betroffen sind. Hin und
wieder sind durchaus intelligente Dialoge mit hohem
Wahrheitsgehalt zu vernehmen. Hat mir wirklich
gefallen, wenngleich es manchen Zuschauer aufs Gemüt
schlagen dürfte.
Ansonsten gehen die verschiedenen Handlungsstränge
soweit in Ordnung. Während man die früheren
Geschichten rund um den Schlitzer noch mit einem
Lächeln in Kauf nahm, hielten sich diesmal absurde
Einfälle mit Organhändlern, teilweise in Grenzen.
Wie auch Matts Sektenmitgliedschaft wirken diese
Ereignisse ein wenig unglaubwürdig integriert.
Darüber muss man schlicht und ergreifend hinweg
sehen und lieber über ein paar Gastauftritte alter
Bekannter freuen.
Zwar haben sich die Charaktere zum Teil sehr
ordentlich weiter entwickelt, doch leider tritt das
Szenario wieder etwas auf der Stelle. Das Gebotene
unterhielt nach wie vor ganz gut, doch so langsam
benötigt man einen größeren Tapetenwechsel. Es hat
sich am Handlungs- und Umgebungsrahmen eher wenig
verändert - was zwar noch immer für eine gewisse
Qualität spricht, langsam aber deutlichere
Abnutzungserscheinungen aufzeigt. Ich vergebe
diesmal eine nicht mehr ganz so hohe - aber immer
noch starke - Bewertung, in der Hoffnung auf baldige
Nachbesserung besagter Mängel. Ich sehe nur ungern,
wie sich eine erstklassige Sache langsam im Niveau
abwärts bewegt und hoffe auf künftige Steigerung.
Die fünfte Staffel wird jedenfalls wieder Pflicht!
Wertung:
8/10
Review-DVD:
Warner (deutsche RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/2.0
Bemerkungen:
-
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 11.03.2010
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