Nicht mein Tag (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Nicht mein Tag
Land, Jahr: Deutschland, 2014
Regie: Peter Thorwarth
Darsteller: Moritz Bleibtreu, Axel Stein, Jasmin
Gerat, Anna Maria Mühe;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 110 Min.
Inhalt:
Till ist verheiratet, hat ein
Kind und schuftet in einer Bank, um den Kredit für
das idyllische Eigenheim abzuzahlen. Sein Leben ist
dermaßen langweilig, dass er von einem Bankräuber –
der ihn als Geisel nimmt – so angetan ist, dass er
ihm vor Begeisterung sogar hilfreich zur Seite
steht. Während die Polizei gedenkt das vermeintliche
Opfer aus den Klauen des Entführers zu befreien,
haben die Beiden den „Spaß“ ihres Lebens und
durchkreuzen das halbe Land…
Kritik:
Wer mich kennt, weiß das ich eine Schwäche für „Bang
Boom Bang“, „Was nicht passt, wird passend gemacht“
und „Goldene Zeiten“
habe. Sehnlichst habe ich dem neuen Streich von
Peter Thorwarth entgegen gefiebert, doch stand am
Ende mit gemischten Gefühlen dar.
Sicherlich war das Gezeigte sehr unterhaltsam, bot
witzige Typen, tolle Gastaustritte und ein paar
markanten Sprüchen, aber unterm Strich hielt sich
die Begeisterung leider in Grenzen. Die tolle
Technik und die vielen Versatzstücke bescheren zwar
viel Kurzweil, doch der Funken wollte nicht zu
Hundertprozent überspringen.
Axel Stein war selten zuvor so gut wie hier. Er ist
nicht nur sichtlich, sondern auch
schauspieltechnisch hervorragend gereift und
präsentiert einen gelungenen Spagat zwischen Opfer
und Draufgänger. Moritz Bleibtreu agiert dagegen so
gut wie immer und damit auch so gut wie erhofft. Er
hat wieder einmal bewiesen, dass er zur ersten Garde
gehört und dem deutschen Film glücklicherweise treu
geblieben ist. Vom genialen Ralf Richter hätte man
gern mehr gesehen, im Vorfeld jedoch schon nur mit
einer kleineren Nebenrolle gerechnet.
Die Geschichte ist so lala und bietet einen
irrwitzigen Rahmen für manch verrückte Aktion.
Manche Abschnitte sind recht durchschaubar und
schemenhaft, während andere Szenen einfach zu
abgedreht sind und genau hierdurch schlecht
vorhersehbar sind. Das Tempo ist jederzeit
ordentlich, die Balance zwischen ruhigeren Dialogen
und ein wenig Action geglückt.
Thorwarth blieb weiterhin bei seinem Stil und
liefert den Fans, was sie sehen wollen. Leider haben
die Trailer und die vorherigen Werke höhere
Erwartungen gesetzt, die das Endprodukt nicht
gänzlich erfüllen konnten. Versteht mich allerdings
nicht falsch – ich wurde trotzdem gut bei Laune
gehalten, konnte oftmals Lachen und ein paar derbe
Konversationen blieben im Kopf. Auf den ersten Blick
erkenne ich zwar nicht das Kultpotential eines „Bang
Boom Bang“, aber vielleicht stellt es sich bei
weiteren Sichtungen – denen man nicht abgeneigt ist
– weiter heraus. Fans schauen also rein und sollten
die Meßlatte vielleicht nicht allzu hoch ansetzten.
Wertung:
7,5/10
Review-Exemplar:
Sony Pictures (deutsche
Blu-Ray)
Testsprache:
Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 21.08.2014
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