Mama
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Mama
Land, Jahr: Kanada/Spanien, 2013
Regie: Andrés Muschietti
Darsteller: Jessica Chastain, Nikolaj Coster-Waldau,
Megan Charpentier, Isabelle Nélisse;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 100 Min.
Inhalt:
Ein verzweifelter Mann erschießt zuerst seine
Arbeitskollegen, dann seine Frau und flieht mit
seinen beiden Kindern in die Wälder. Nach einen
Autounfall stranden sie in einer Waldhütte, wo er
auch dem Nachwuchs das Leben nehmen will. Eine
geheimnisvolle Kraft jedoch verhindert dies und
scheint sich um die Mädchen zu kümmern, bis sie nach
endlosen Tagen endlich gefunden und in die Obhut des
Onkels gebracht werden.
Dort verhalten sie sich zunächst sehr seltsam, haben
viele Dinge verlernt und müssen sich neu an Menschen
gewöhnen. Außerdem scheinen sie sich stets mit einem
geheimnisvollen Wesen - Mama genannt - zu
unterhalten und jagen den Erwachsenen damit so
manchen Schrecken ein...
Fazit:
Horrorfilme mit verwunschenen Häusern oder
beängstigenden Kindern gibt es zu Hauf und so stand
man nach den ersten Trailern diesem Streifen doch
ein wenig skeptisch gegenüber. Eigentlich hatte man
keine große Lust auf den x-ten Titel mit
Gruselkindern vorgesetzt zu bekommen, doch die
Neugier überwog und man wagte einen Blick.
Glücklicherweise wusste die tolle Inszenierung
schnell in ihren Bann zu ziehen und ein ordentlicher
Spannungsbogen entfaltete sich ansehnlich. Man kam
sofort mit den unterschiedlichen Charakteren klar
und versank in der Handlung - die erstaunlicherweise
von vielen Klischees abwich und sich damit deutlich
vom Genrebrei abhob. Man spürte, dass diesmal kein
asiatisches Original zu Grunde lag und man eigene
Wege in Storyverlauf und Design pflegte. Alles
wirkte ungewohnt frisch und hierdurch umso packender
und unvorhersehbarer.
Mit relativ einfachen Mitteln wurde eine überwiegend
beklemmende Atmosphäre erzeugt, die durchwegs sehr
gut gefiel. Die Optik war streckenweise recht
dunkel, dafür auf Hochglanz poliert und
kameratechnisch gekonnt in Szene gesetzt. Von
langsamen Zooms bis hin zu rasanten Verfolgungen
wurde Vieles geboten und hatte kein Grund zum
Klagen. Auch wenn die Aufnahmen oft sehr düster
waren, so behielt man trotzdem den Überblick und
wurde zudem nicht durch hektische Schnitte davon
abgebracht.
Die Darsteller machten ihre Sache gut, besonders die
beiden Kinder agierten ganz hervorragend. War
bestimmt schwer, die Kleinen in einem solchen
Projekt so vorbildlich zu integrieren und zur
Mitarbeit zu bewegen. Einzig die Computereffekte
(die den Akteuren teilweise auch unter die Arme
griffen) waren stets als solche zu erkennen und
technisch nicht auf allerhöchstem Niveau. Unterm
Strich war dies verzeihbar, da der Gesamteindruck
nicht sonderlich getrübt war.
Wer Horrorfilme mag und den Schwerpunkt eher auf
Gänsehaut, statt auf Splatter legt, dürfte mit
"Mama" durchaus glücklich werden. Die anfänglichen
Befürchtungen wurden schnell über Bord geworfen und
der Unterhaltungsfaktor war überraschend hoch. Zum
mehrmaligen Anschauen eignet sich das Werk wohl
weniger, aber für einmal von den beiden Gruselkids
betört zu werden reicht es vollkommen aus. Ingesamt
ein guter Beitrag mit runder Inszenierung.
Wertung:
7/10
Review:
Kinovorstellung
Testsprache: Deutsch
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 11.06.2013
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