Lost in Beijing
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Ping guo / Lost in Beijing - Alles ist möglich
Land/Jahr: China, 2007
Regie: Li Yu
Darsteller: Tony Leung Ka Fai, Fan Bingbing, Tong
Dawei, Elaine Jin;
Altersfreigabe: CAT III / 18
Laufzeit (ca.): 112 Min.
Inhalt:
Die hübsche Ping Guo arbeitet in einem von harter
Hand geführten Massagesalon. Lin Dong ist kein
netter Chef und behandelt seine Belegschaft nicht
gut. Oft wirkt er verbittert und vom Profit
besessen. Immerhin ein erfolgreicher Geschäftsmann
ist er hierdurch geworden.
Nachdem er eines Tages seine Angestellte und
gut angetrunkene Ping Guo auf einem der Zimmer
erspät, ergreift er seine Chance. Gegen ihren Willen
zwingt er sie zum Sex und kurz nach seinem Höhepunkt
stürmt der eifersüchtige Mann herein. Es ist der
Fensterputzer An Kun, der ebenfalls für ihn
arbeitet.
Voller Angst, die Arbeit zu verlieren bleibt Ping
Guo weiterhin im Salon beschäftigt und sieht von
einer Anzeige hab. Ausgerechnet ein paar Wochen
später lautet die Diagnose "schwanger" und alle
Beteiligten - selbst die Lin Dong's Frau - müssen
sich an einen Tisch setzten...
Fazit:
Verwackelte und verschwommene Aufnahmen, geschickt
kombinierte Farbtöne und eine packende Geschichte
ziehen schnell in die Welt von Lost in Beijing.
Selten hat ein Film mit einer eigentlich gar nicht
so ungewöhnlichen Story dermaßen packen können. Dank
der tollen Schauspieler (Tony Leung Ka Fai ist
wieder einmal spitze) kommt das authentische Werk
ergreifend und jederzeit sehenswert rüber.
Die Thematik ist gar nicht mal so massentauglich,
doch trotz anfänglicher Skepsis wird man schnell mit
dem Szenario warm und wird unweigerlich ins
Geschehen einbezogen. Eine gewisse Authentizität
will ich gar nicht absprechen, obgleich das
Verhältnis der Charaktere untereinander schon recht
bizarr ist. Gerade das brillante Spiel der
Darsteller stützt die teils absurde Realität die in
diesem Film doch steckt. Auch der - für das Land -
recht freizügige Umgang mit nackter Haut ist
keineswegs aufgesetzt und Effekthascherei, sondern
ein gutes Stilmittel. Dies kann man nicht oft
behaupten.
Trotz aller abstrusen Umstände besitzt Lost in
Beijing so etwas wie eine moralische Grundaussage,
die ebenfalls nicht fehl platziert wirkt. Das
realistische Handeln der Figuren ist nachvollziehbar
und das man letztlich mit Geld auch keine heile Welt
erkaufen kann quasi der Schlusssatz.
Ein Film, der nicht jeden Geschmack treffen wird,
mit seiner eigenwillig-genialen Inszenierung sehr
interessant und durch die erst so befremdliche
Geschichte doch sehr sehr spannend gemacht. Ich
wurde jedenfalls die komplette Spielzeit über an den
Bildschirm gefesselt und bekam zu keiner Zeit eine
langweile Stelle geboten. Hab ich ehrlich nicht
erwartet! Ein wahrer Geheimtipp! Danke an das
asienfilmweb, wo ich auf die Scheibe aufmerksam
geworden bin!
Wertung:
8,5/10
Review-DVD:
Modern Audio International Ltd. (RC0 DVD im Schuber)
Testsprache:
chinesisch und englische
Untertitel
Bemerkungen:
Die asiatische RC0 DVD bietet
ein recht sauberea anamorphes Bild und einen klaren
Ton, der allerdings nur in 2.0 vorlag. Aufgrund der
vielen Dialoge und null Actionszenen war dies aber
zu verschmerzen.
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 22.07.2008
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