Inside Llewyn Davis
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Inside Llewyn Davis
Land, Jahr: USA, 2013
Regie: Ethan Coen, Joel Coen
Darsteller: Carey Mulligan, Garrett Hedlund, Justin
Timberlake, John Goodman;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit: 96 Min.
Inhalt:
New York, 1961. Der junge
Llewyn Davis versucht sich seinen Lebensunterhalt
mit seiner Musik zu verdienen, doch dies gestaltet
sich alles andere als einfach. Er spielt Folk und
diese Richtung ist beim breiten Publikum nicht
vollends durchgedrungen.
Er schlägt sich mit Gelegenheitsauftritten herum,
wird überdies von einer schwangeren Ex-Freundin
belästigt und hat trotzdem ein Ziel vor Augen: Er
will die Plattenbosse und die Manager von seinem
Stil überzeugen und endlich erfolgreich zu werden...
Fazit:
"Inside Llewyn Davis" ist schon ein sehr spezieller
Film für ein spezielles Publikum. Der Titel ist -
man könnte es bei der Thematik vielleicht erahnen -
sehr musiklastig und somit gespickt mit etlichen
Folk-Songs. Für mich als glühenden Bob Dylan-Fan
eigentlich kein Problem - doch dazu hätte die
Liedauswahl etwas toller und der Filmverlauf etwas
kurzweiliger ausfallen können.
So werden gute Szenen durch manchen zu langen Dialog
tot geschwaffelt und strecken sich oft wie Kaugummi.
Das Geschehen geht manchmal sehr schleppend voran
und der Zuschauer ringt mit seiner Aufmerksamkeit.
Genau wie die triste Farbgebung mag dies vielleicht
ein gewolltes Stilmittel sein, doch die trostlose
Lage unserer Hauptfigur kommt auch so passabel
rüber.
Abgesehen von seiner Langatmigkeit ist das Epos gut
gespielt und trifft den Nerv der Zeit (sofern ich
das überhaupt beurteilen kann) vortrefflich. Auf der
einen Seite steht die Verzweiflung vieler
Protagonisten und auf der anderen Seite schwebt ein
gesellschaftlicher Umschwung in der Luft. Das fühlt
sich insgesamt sehr echt an und gibt keinen Grund
zur Klage. Der Humor allerdings ist auch so eine
Sache für sich. Es gab einen völlig unlustigen
Running-Gag (Katze) und ein paar noch unlustigere
Momente während den endlosen Konversationen. Die
meisten Einlagen gingen total an mir vorbei - einzig
beim Auftritt von John Goodman konnte ich herzhaft
schmunzeln. Der Rest kann unter "nett, aber
belanglos verbucht" werden.
Auch wenn ich die Musikrichtung mag, einen Film mit
diesem Szenario zunächst sehr ansprechend finde,
sprang der Funken bei "Inside Llewyn Davis" nicht so
recht über. Die Melancholie ist manchmal fast schon
zu erdrückend und der wichtige Soundtrack von arg
wechselhafter Natur. Unterm Strich ein grundsätzlich
interessanter, aber nicht immer leichtgängiger
Streifen für Liebhaber. Mit etwas mehr Schwung und
Witz hätte ein durchaus toller Titel rausspringen
können.
Wertung:
6/10
Review-Blu-Ray:
Arthaus
Testsprache:
Deutsch/Dolby Digital 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 21.04.2014
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