Inside - Was sie will ist in
Dir
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: À l'intérieur
Land, Jahr: Frankreich, 2007
Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury
Darsteller: Émilie Dequenne, Yolande Moreau,
Benjamin Biolay, Eric Godon;
Altersfreigabe: ungeprüft
Laufzeit (ca.): 79 Min.
Inhalt:
Eine schwangere Frau sitzt an Heiligabend allein in
ihrer Wohnung. Seit ihr Mann bei einem Autounfall
verstarb, ist es einsam geworden und die Gedanken
kreisen oft um diesen Vorfall.
Plötzlich klopft eine andere Frau an der Tür und
bittet um Hilfe. Sie hätte eine Panne und müsse
telefonieren - doch ist ist nur ein schlechter
Vorwand. Als ihr der Einlass verweigert wird, bricht
der regelrechte Terror los...
Fazit:
Wenn sich Frankreich in den letzten Jahren im
Filmbusiness einen guten Namen gemacht hat, lag das
vor allen an deren durchaus gefälligen Vertretern im
Bereich des Horrors. Zwar hat zuletzt "Die Meute"
ein wenig enttäuscht, doch mein Apettit nach
weiteren Sichtungen war entfacht. "Inside" hat zwar
schon einige Tage auf dem Buckel, wird jedoch -
völlig zurecht - gerne in einem Atemzug mit "High
Tension" oder "Matyrs" genannt.
Die Faszination von "Inside" liegt dabei weniger in
seiner simplen Handlung, sondern an einen wohligen
Terrorgefühl, welches sich rasch entwickelt und
konstant beibehalten wird. Schnelle Schnitte und
eine krasse musikalische Kulisse sorgen für eine
beklemmende, zuweilen äußerst unbehaglichen
Stimmung, die mit dem Betrachter spielt. Wirkt das
Szenario anfangs noch so harmonisch und unscheinbar,
putscht sich das Psychospiel bald gewaltig hoch.
Ob das Gezeigte nun glaubwürdig ist, sei dahin
gestellt. Die Auflösung ist eigentlich schon nach
wenigen Minuten klar, da man sich nicht um
tiefgründige Motive der Täterin bemühte. Mag auf der
einen Seite zwar enttäuscht sein, fördert zum
Anderen jedoch die Kurzweil und stellt irgendwo auch
zufrieden. Der Härtegrad war angenehm hoch, wobei
viele Effekte recht einfach gemacht und
durchschaubar sind. Gerade zu Beginn wirken manche
Einlagen schon fast unfreiwillig komisch, doch das
technische Niveau steigert sich dann sichtlich.
Manche Szenen gehen durchaus unter die Haut, doch
insgesamt ist die Gewalt nicht zu übertrieben. Die
Absurdität im Finale raubt dem Ganzen den letzten
Funken Ernsthaftigkeit - doch immerhin war der Weg
dorthin beklemmend und spannend.
"Inside" liefert eine sonderbare, aber unterm Strich
recht gelungene Show ab. Während die Geschichte
äußerst dün und schnell durchleuchtet ist, lassen
die drastischen Bilder den Puls höher schlagen und
fesseln an den Schirm. Was man sich beim
merkwürdigen Ende wohl gedacht hat, steht in den
Sternen - der rundum gefällige Gesamteindruck wird
hierdurch glücklicherweise kaum gemindert. Unterm
Strich also ein gelungener Genrebeitrag, der zwar
nicht zur Referenzklasse gehört, eine Sichtung aber
locker wert ist.
Wertung:
7/10
Review-DVD:
NSM
(Österreich)
Testsprache: Deutsch/5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 22.05.2011
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