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// FILMREVIEW

Inglourious Basterds (ofdb)

Originaltitel: Inglourious Basterds
Land/Jahr: Deutschland/Frankreich/USA, 2009
Regie:  Quentin Tarantino
Darsteller: Brad Pitt, Mélanie Laurent, Eli Roth, Christoph Waltz;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 148 Min


 

       


Inhalt:
Im Dritten Reich formiert sich in Frankreich eine kleine Widerstandsbewegung, die sich selbst als die "Inglourious Basterds" tituliert und die Hatz nach Nazis beinahe als sportliches Ereignis ansieht.
Die Truppe hat große Pläne, denn angeblich soll Hitler höchstpersönlich zu einer Filmpremiere ins Land reisen und neben Goebbels in einem kleinen Kino gemütlich Platz nehmen. Dies wäre die ideale Gelegenheit für ein Attentat, doch zunächst müssen noch einige Hürden genommen werden...


Fazit:

Da ist er also, der neue Erguss vom Kultregisseur Tarantino - dem ich im Vorfeld wieder einmal mit gemischten Gefühlen gegenüber stand. Ich kenne das Original (Besprechung hier) und natürlich auch alle anderen Werke des Machers, was mich an diesem Vorhaben in gewissen Teilen zweifeln ließ.

Die Geschichte ist kurz erzählt, erkauft sich die stattliche Spielzeit allerdings mit ausgeschweiften Dialogen - für die Tarantino ja bekannt ist. Glücklicherweise gehen die Gespräche halbwegs unterhaltsam über die Bühne und lassen den Zuschauer nicht Löcher in die Decke starren. Dies war nämlich eine Krankheit unter der seine letzten Werke arg zu leiden hatten. Eigentlich weniger erstaunlich ist diesmal die sparsame Verwendung von Insider-Gags, da man zu dieser Zeit wohl wenig aus aktuelleren Streifen zitieren kann. Zwar lässt man (schon aufgrund des Kino-Schauplatzes) den ein oder anderen Plausch über das Thema Film nicht aus, hält sich mit Zitaten doch eher bedeckt.

Wenn man schon das Dritte Reich auf die Schippe nimmt, dann richtig. Tarantino hat nicht an comicartigen Figuren gespart und nicht nur seine Konversationen ausgiebig inszeniert, sondern auch die Action feierlich zelebriert. In Hochglanzbildern und mit detaillierten Slow-Motion Aufnahmen sind die Auseinandersetzungen ein optischer Leckerbissen im aktuellen Stil. Der Härtegrad ist dabei relativ hoch, wobei man den lockeren Grundton nicht vergessen sollte. Man fühlt sich nie in einem knallharten Kriegsszenario, eher in einem geschmeidig umgesetzten Live-Comic mit eigensinnigem Humor. An geschichtliche Fakten hat man sich nur sehr locker gehalten, was wahrscheinlich dem Unterhaltungsfaktor zuzuschreiben ist. Das einige Ereignisse quasi keine Erwähnung finden, stört vielleicht den einen oder anderen Betrachter - doch damit kann man ausnahmsweise leben. Viel schlimmer empfand ich die verächtliche Darstellung der eigentlich Hauptfiguren. Die "Basterds" gehen nicht nur eiskalt, sondern auch sehr menschenverachtend mit ihren Opfern um. Irgendwie erscheinen die Nazis hier eher als kultiviert und die Rachetruppe als dumpfe Meute. Man wird sich wohl seinen Teil gedacht haben.

So skurrile die Charaktere, so genial dagegen die Besetzung. Viele Rollen wurden mit bekannten einheimischen Darstellern besetzt, die dem internationalen Publikum ihr Können beweisen. Allen voran der Österreicher Christoph Waltz erhielt in der vergangenen Nacht zurecht einen Golden Globe. Er spielt den intelligenten SS-Mann Landa mit beängstigenden Geschick. Nicht nur sprachgewannt, auch mit der passenden Mimik verkörpert er die finstere Gestalt gnadenlos gut und fordert mit seiner Darbietung fast schon zum niederknien auf. Einzig der häufige Gebrauch von französischer Sprache (und natürlich deutschen Untertiteln) stieß mir ein wenig sauer auf. Gerade durch meine asiatischen Werke bin ich das zwar gewohnt, aber hier raubte dies Stilmittel schon ein wenig Tempo.

Der Schauplatzwechsel, sowie die rundum lockere Aufmachung haben diesem Werk ungemein gut getan. So verließ Tarantino festgefahrene Elemente und inszenierte ein größtenteils schwungvolles und gefälliges Remake einer mittelprächtigen Vorlage. Der Humor ist natürlich absolut Geschmackssache und nicht alle Ereignisse kann ich für Gut befinden, doch unterm Strich ist das Gebotene schon eine kleine Empfehlung wert. Wer sich einen Überknaller erhofft hat, könnte enttäuscht werden - doch ich war trotz anfänglicher Bedenken (und Verzicht auf den Kinobesuch) eher angenehm überrascht. Am meisten erfreut mich die Beteiligung "unserer" Schauspieler, die nun hoffentlich auch in der großen Welt ihre verdiente Aufmerksamkeit erhalten.


Wertung:
7/10

Review-DVD: Universal (deutsche RC2-DVD)
Testsprache:
Deutsch/5.1


Bemerkungen:

-

Trailer:
 


Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 18.01.2010

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