Independence Day
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Independence Day
Land, Jahr: USA, 1996
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Will Smith, Bill Pullman, Jeff Goldblum,
Mary McDonnell;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit (ca.): 147Min.
Inhalt:
Das Fernsehsignal wird schlechter und plötzlich sind
einige Satteliten gar nicht mehr erreichbar. Ein
riesiger Fleck macht sich auf dem Radar breit und
scheint in kleinere Stücke zu zerbrechen. Über den
Hauptstädten der Welt erscheinen riesige UFOs und
die Menschheit ist zerzweifelt. Niemand weiß, ob die
Außerirdischen in Frieden kommen oder nicht.
Einzig Fernsehtechniker David Levinson scheint ein
verstecktes Signal in unseren Übertragungen zu
sehen. Er vermutet einen Countdown - an dessen Ende
ein Angriff auf unsere Erde erfolgen könnte...
Fazit:
Bei "Independence Day" handelt es sich um den ersten
und bis dato einzigsten Film, den ich zweimal im
Kino angeschaut habe. Zum Einen lag es an der
seinerzeit mangelnden Hardware in den eigenen vier
Wänden und zum Anderen am gigantisch guten
Unterhaltungsfaktor - von dem auch heute noch
überraschend viel zu spüren ist.
Die Geschichte war schon damals nicht sonderlich
originell, die Figuren eher schwach gezeichnet und
die Dialoge zuweilen eher lachhaft. Dies fällt
selbst jedem Nicht-Filmexperten schnell ins Auge und
im Grunde wäre Emmerich damit bei den Kritikern
schon durchgefallen. Erstaunlicherweise jedoch
funktioniert sein simples Konzept und wenn sich der
Zuschauer einmal darauf eingelassen hat, geht so
richtig die Post ab und man kommt aus dem Grinsen
kaum noch heraus.
Ja, die Story ist schwach - aber hey, was will man
den großartig anders erzählen? Das
Alien-Invasions-Thema ist seit Jahren ausgelutscht
und wird hier wenigstens durch die witzige und
konventionelle Inszenierung angenehm aufgelockert.
Man nimmt sich nie zu ernst und tut absolut gut
daran. Die dürftigen Dialoge fallen dadurch gar
nicht mal negativ ins Gewicht, sondern passen dann
irgendwo hervorragend zu den gesenkten Ansprüchen
und sind immer wieder für Lacher gut. Man läßt die
Effektorgie einfach vor sich ablaufen und versucht
gar nicht erst für sich nach Logik oder Sinn zu
suchen. Man muss die vielen Zufälle einfach
hinnehmen und die überzeichneten Aktionen nicht
überbewerten - so hat das Emmerich wohl auch
gewollt.
Die Figuren - zwar recht eindimensional und gewohnt
patriotisch angelegt - sind perfekt besetzt und
harmonieren trotz ihrer teils mangelhaften
Ausarbeitung gut zusammen. Sie greifen jedes noch so
kleine Klischee auf, agieren überwiegend extrem
vorhersehbar oder tun lachhaft naiv - doch auf
gewisse Weise kann man ihnen dafür nicht böse sein.
Der Zuschauer versteht schnell, wer gut und böse ist
- vor allem wird er von der relativ großen Anzahl
der Hauptcharaktere nicht überfordert und kann sie
allesamt schnell einschätzen. Goldblum und Pullman
übertreffen sich trotz unglaubwürdiger Aktionen
selbst und zeigen sich so gut in Form, wie schon
lange davor und leider auch danach nicht mehr.
Auch wenn "Independence Day" kein wirklich guter
Film in Sinn von Tiefgang, Handlung oder
schauspielerischem Talent ist - Emmerich lieferte
tolles Popcornkino in Reinform, welches selbst im
Jahr 2013 noch perfekt funktioniert. Die Effekte
setzten zwar langsam Staub an, aber auch das stört
im runden Gesamtkontext nicht wirklich. Hier treffen
viele Klischees, Vorurteile und Menschentypen
aufeinander - und unser deutscher Regisseur hat das
Beste daraus gezaubert. Selten waren 146 Minuten so
kurzweilig und selten hat man sich so wenig am
Patriotismus eines amerikanischen Filmpräsidenten
gestört. Dafür gibt`s eine hohe hohe Bewertung
meinen Respekt.
Wertung:
8,5/10
Review-DVD:
20th Century Fox (Century³ Cinedition)
Testsprache:
Deutsch/DTS 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 29.11.2013
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