Hello Schoolgirl (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Soon-jeonh-man-hwa
Land, Jahr: Südkorea, 2008
Regie: Ryoo Jang-ha
Darsteller: Yoo Ji-tae, Lee Yeon-hee, Chae Jeong-an,
Kang In;
Laufzeit (ca.): 113 Min.
Inhalt:
Soo-young hat ein kleines Problem. Mitten in der
Bahn bemerkt sie, dass sie die Krawatte ihrer
Schuluniform vergessen hat und so mit einer
unnötigen Bestrafung seitens der Lehrerschaft
rechnen müsste.
Glücklicherweise erblickt ist Nachbar Yeon-u
ebenfalls im Abteil. Leicht überrumpelt hilft er der
Dame in Not und fortan entwickelt sich eine
liebevolle Freundschaft mit dem immerhin 12 Jahre
älteren Beamten. Sie treffen sich regelmäßig,
schreiben fleißig SMS oder gehen zusammen ins Kino.
Allerdings traut sich keiner so recht zu seinen
Gefühlen in dieser ungewöhnlichen Beziehung zu
stehen...
Fazit:
"Hello School Girl" ist ein prima Film für
Zwischendurch. Er versprüht gute Laune, ohne den
Zuschauer in Anbetracht der Thematik irgendwie mit
Moral vergraulen zu wollen. Allgemein ist eine
Beziehung zwischen einer 18jährigen und einem etwas
älteren Kaliber nicht so ungewöhnlich, um sich
darüber das Maul zu zereisen oder die Autoren in
Frage zu stellen.
Das Erzähltempo ist gemächlich, aber nie langweilig.
Behutsam entfaltet sich eine durchaus verständliche
Beziehung unter den Hauptfiguren und es macht Laune,
deren Aktionen zu folgen. Alles ist wunderbar
harmonisch, auch wenn gegen Ende langsam dunkle
Wolken im Paradies auftauchen - Handlung- und nicht
Filmtechnisch gesehen. Man hielt gut die Balance
zwischen Drama und Komödie. Kein Part nahm Überhand
und der Verlauf blieb stets kurzweilig. Humorige
Einlagen waren richtig platziert und wahrten immer
ein gewisses Niveau. Dramatische Momente wieder rum
drückten nicht aufs Gemüt und ließen die gute
Stimmung nicht kippen.
Ich habe mir beim ersten studieren der Inhaltsangabe
wirklich ein anderes Bild von diesem Streifen
gemacht, doch herausgekommen ist ein
familientaugliches Werk ohne Anzüglichkeiten oder
Dergleichen. Die Beziehung zwischen älteren Mann und
vermeintlichem Schulmädchen ist hier gefühlvoll und
auf hohem Level erzählt worden. Im Gegensatz zu
manch anderem Mitstreitern legt man hier keinen Wert
auf sexuelle Anreize, sondern konzentriert sich auf
Gefühle seiner Figuren - ohne dabei an
Unbeschwertheit einzubüßen.
Die Darsteller agieren durch die Bank weg sehr gut
und glaubwürdig. Man kauft ihnen jederzeit das
Zusammenspiel ab und baut schnell eine große
Sympathie zu ihnen auf. Gerade die weiblichen
Akteure sind echte Hingucker und erfreuen das Herz
des Asienfans. Besonders die niedliche Yoo Ji-tae
hat es mir angetan. Sobald sie auftaucht, geht die
Sonne auf und das Szenario gewinnt an Qualität. Es
ist nicht der zunächst befürchtete Lolita-Effekt,
sondern allgemeine Freude über ihr unbeschwertes
Erscheinen. Sie wirkt keineswegs kindlich oder
Teenie-mäßig und vielleicht gerade deshalb
funktioniert die Geschichte auch so gut.
"Hello School Girl" macht alles richtig und leistet
sich keine Patzer. Die Ereignisse lassen zwar nicht
so intensiv wie bei manch anderem Mitstreiter (z.B.
Windstruck) mitfiebern, dafür überzeugt seine
durchgängige Leichtigkeit und das vergnügliche
Aufspielen der sympathischen Akteure. Unterm Strich
also absolut Empfehlenswert für Freunde des
gepflegten koreanischen Films. Kein Überhit, aber
keine Zeit- und Geldverschwendung!
Wertung:
7,5/10
Review-DVD:
mandf/Art service (koreanische
RC3-DVD)
Testsprache:
Koreanisch/5.1 + englische Untertitel
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 29.04.2011
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