Haunted - Die komplette
Serie
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Haunted
Land, Jahr: USA, 2002
Regie: u.A. Vern Gillum, Peter Markle, Bradford May,
Martha Mitchell
Darsteller: Matthew Fox, Russell Hornsby, Lynn
Collins, John Mann;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 11 Episoden zu je ca. 40 Min.
Inhalt:
Seit der Entführung des eigenen Kindes ist das Leben
von Polizist Frank Taylor aus den Fugen geraten.
Voller Kummer und Vorwürfe brach er die Beziehung zu
seiner Frau ab und hängte den bisherigen Job an den
Nagel. Als Privatdetektiv widmet er sich nun auf
anderer Weise seinen Kunden und verfolgt dabei stets
Spuren zu seinem Sohn. Nach einem beinahe tödlichen
Zwischenfall jedoch scheint er Kontakt zu den Toten
aufnehmen zu können und wird von sonderbaren
Visionen geplagt...
Fazit:
"Haunted" stand eigentlich unter keinen guten
Vorzeichen, doch trotzdem wollte ich der Serie eine
Chance geben. Mir war klar, dass die Hauptstoryline
wohl kaum nach mageren 11 Episoden abgeschlossen und
es wohl einige Qualitätsdefizite geben wird
(immerhin wurde die Produktion eingestellt), doch
unterm Strich blieb alles hinter den eh schon
gesenkten Erwartungen zurück.
Hauptzugpferd der ganzen Sache ist sicherlich
Matthew Fox, der sich u.A. mit "Lost" einen guten
Ruf als Seriendarsteller gemacht hat. Sein Spiel war
ja auch soweit in Ordnung, viele Nebenfiguren gaben
sich jedoch extrem laienhaft und hölzern. Natürlich
setzte man - schon allein wegen der übernatürlichen
Einlagen - nicht unbedingt auf authentische
Situationen, aber unbeholfene Darsteller sorgten da
eher für unfreiwillige Komik.
Als Fan asiatischer Produktionen bin ich ja
eigentlich sehr leidensfähig, was deutsche
Lokalisierungen betrifft, doch "Haunted" braucht
sich vor keinem diesbezüglichen Rohrkrepierer zu
verstecken. Abseits der Hauptfigur waren alle
Synchronstimmern unpassend, völlig ohne Elan und
fern jeder Gefühlsausdrücke. Ich weiß nicht, wann
ich zuletzt ein dermaßen grottiges Ergebnis
bewundern bzw. erhören durfte und bekomme beim
schreiben dieses Texte trotz sommerlicher
Temperaturen noch eiskalte Schauer. Besonders hart
war es in der zweiten Episoden, die mich fast vorm
Weiterschauen gehindert hatte. Man biss halt die
Zähne zusammen - schließlich war ja nach wenigen,
weiteren Folgen schon ein Ende in Sicht.
Die Handlung war immerhin sehr gefällig. Technisch
nicht immer perfekt inszeniert, aber vom
Grundgedanken her sehr ansprechend und stellenweise
wirklich originell in Szene gesetzt. Die Entführung
des Kindes zieht sich als roter Faden durchs gesamte
Geschehen und wird nie aus dem Auge verloren -
weshalb es umso bedauerlicher ist, dass die
vorzeitig abgesetzte Serie kein richtiges Finale
bot. Der Episodenaufbau verläuft nach einem gewissen
Muster, woran man sich schnell gewöhnt und
eigentlich nichts zu Beanstanden hatte. Es gab immer
abgeschlossene Fälle, die in bester Akte X-Manier
abgehandelt wurden.
Ein wenig hab ich mich vom auffälligen
"Lost"-Aufkleber auf der Packung blenden lassen und
nicht zuletzt wegen Matthew Fox mehr oder weniger
blind zugeschlagen. Letztlich war die Serie ja ganz
solide, aber eben nicht der erhoffte Geheimtipp. Ich
würde mir den erneuten Kauf stark überlegen,
aufgrund der offenen Handlung auch nicht unbedingt
eine Empfehlung aussprechen. Freunde von Mystery-Serien
dürfen gerne mal reinschauen - sich im Vorfeld
jedoch auf eine Sichtung im O-Ton vorbereiten oder
besonders Schmerzresistent sein.
Wertung:
6/10
Review-DVD:
3L / Ascot Elite (deutsche
RC2-DVD)
Testsprache:
Deutsch/2.0
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 10.06.2011
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