Harry Brown (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Harry Brown
Land, Jahr: Großbritannien, 2009
Regie: Daniel Barber
Darsteller: Michael Caine, Emily Mortimer, Iain
Glen, Jack O'Connell;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 99 Min.
Inhalt:
Harry Brown ist ein vom Schicksal gezeichneter,
alter Mann. Erst verstirbt seine Frau nach langer
Zeit im Krankenhaus und dann wird sein bester Freund
von seiner Straßengang abgestochen.
Fortan fristet er sein Dasein einsam und allen, doch
dabei kann es der alte Marine-Soldat nicht belassen.
Da die Polizei anscheinend nicht fähig ist, den
Mörder seines Kumpels für längere Zeit einzubuchten,
will er nun selbst für Gerechtigkeit sorgen. Harry
wetzt seinen alten Militärdolch und betrachtet sich
die Jugendszene etwas genauer...
Fazit:
Schon als ich vor einiger Zeit den Trailer gesehen
habe, war klar, dass ich mir diesen Streifen direkt
bei Veröffentlichung anschauen werde. Die Thematik
ist so aktuell, wie brisant und hierdurch ziemlich
ansprechend. Die Umsetzung insgesamt war dann auch
ganz passabel und vor allem das Schauspiel-Urgestein
Michael Caine überzeugte auf ganzer Linie. Man man
nimmt ihm die Rolle des verzweifelten Rentners mit
Unverständnis für die Jugend locker ab und versteht
die Momente der Eskalation. Viele Dinge mögen gar
nicht mal so überzeichnet sein und regen auch nach
dem Schauen weiterhin zum Nachdenken an.
Bei der Inszenierung hat man soweit alles richtig
gemacht. Die Grundstimmung ist bedrückend, fast
schon hoffnungslos und grau. Ein wenig haben da
höchstens die aufgesetzt wirkenden Blutspritzer in
manchen Szenen gestört, die doch sehr künstlich
erschienen und mit bodenständiger Handwerkskunst
locker viel realistischer rüber gekommen wären.
Insgesamt ist das Teil eher ruhig. Es gibt zwar -
wie bereits erwähnt - ein paar kleinere
Auseinandersetzungen, aber gerade in der ersten
Filmhälfte geht es etwas beschaulicher zur Sache.
"Harry Brown" mag nicht auf Jeden hundertprozentig
authentisch wirken, geht bei mir jedoch als schön
gezeichnetes und vor allem hervorragend gespieltes
Gesellschaftsportrait durch. Es handelt sich
allerdings um einen Film, für den man in der
richtigen Lage sein muss und nicht mal so eben
nebenher abgehandelt werden kann. Wer sich von der
Thematik angesprochen fühlt, sollte zumindest mal
eine Leihgebühr in der Videothek investieren.
Wertung:
7,5/10
Review-DVD:
Ascot Elite (deutsche
RC2-DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
»
Trailer bei YouTube
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 20.10.2010
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