Fack ju Göhte
(ofdb)
Original-/Alternativtitel: Fack ju Göhte
Land, Jahr: Deutschland, 2013
Regie: Bora Dagtekin
Darsteller: Elyas M'Barek, Karoline Herfurth, Katja
Riemann, Jana Pallaske;
Altersfreigabe: FSK ab 12
Laufzeit: 117 Min.
Inhalt:
Frisch aus dem Knast entlassen, macht sich Zeki
Müller auf die Suche nach seiner Beute. Leider ließ
er die Kohle von einer Freundin genau dort verbudeln,
wo heute eine Turnhalle steht.
Um unbemerkt an den Schatz zu gelangen, heuert er
als Lehrer an der dortigen Schule an und nutzt
seinen Generalschlüssel für nächtliche
Grabungsarbeiten. Bis er sein Ziel erreicht,
vergehen allerdings einige Tage und so langsam
freundet er sich mit seinen chaotischen Schülern aus
dem Scheinunterricht an...
Fazit:
Am erfolgreichsten deutschen Film aus dem Jahre 2013
muss ja etwas dran sein – auch wenn ich deutschen
Komödien gegenüber immer etwas skeptisch bin. Ich
weiß, dass ein grandioser „Otto“ seinerzeit große
Erfolge feierte – allerdings auch, dass ein
peinlicher „Schuh des Manitu“ mehr als gut beim
Publikum ankam.
Um es kurz vorweg zu sagen: Fack ju Göhte war trotz
unglaubwürdiger Handlung und so manch platten Gags
ein ziemlich gelungener Titel, der den Hauch der
aktuellen Generation perfekt einfängt und rundum gut
unterhielt. Manchmal schlichen sich kleinere Längen
ein, doch bevor das Szenario uninteressant wurde,
fing man sich immer wieder und zog das Tempo gekonnt
an.
Die Darsteller machten ihre Sache allesamt grandios.
Abseits der hervorragend agierenden Hauptfiguren war
jede noch so kleine Nebenrolle gut besetzt und gab
keinen Grund zur Klage. Niemand war sich hier für
irgendwas zu schade – und auf der anderen Seite
machte sich auch Niemand trotz manch peinlicher
Szene lächerlich.
Die Dialoge fanden überwiegend im Jugendstil statt
und kamen gerade hierdurch bei mir – und
wahrscheinlich auch beim breiten Publikum – gut an.
Man nahm nie ein Blatt vor den Mund und verstellte
sich nicht. Die Sprache war sehr authentisch und
trotzdem unerwartet verständlich. Hier hatte ich
große Bedenken, die sich glücklicherweise nicht
erfüllten.
Bei einer Komödie ist die Technik meist etwas zu
vernachlässigen, doch selbst hier gab man sich keine
Bloße. Die Optik war klar, mit kräftigen Farbfiltern
aufgewertet und die Schnitte nicht zu hektisch. Der
Look unterschied sich deutlich von billigen
Fernsehproduktionen und muss sich vor großen
Hollywoodwerken nicht verstecken. Klingt jetzt
vielleicht etwas komisch, aber zumindest ich denke
bei Hollywood nicht immer gleich an dickes CGI-
Gewitter, sondern an ähnlich gelagerte Filme.
Auch wenn es im ersten Moment nicht so scheint: Fack
ju Göhte ist eine relativ intelligente
Angelegenheit, die Redensarten und Verhaltensweisen
unserer Zeit gekonnt auf die Schippe nimmt und
unterhaltsam präsentiert. Gut aufgelegte Darsteller
und fast immer treffsichere Konversationen
übertünchen die banale Geschichte und lassen die
Zeit kurzweilig vergehen. Wenn ich an Werke wie „Die
Blechtrommel“, „Stalingrad“ oder „Der Untergang“
denke, setzt dieser Film natürlich keinen Stich –
aber das sind ja auch komplett andere Genres. Hier
hier haben deutsche Produktionen allerdings endlich
wieder Abseits von Bully, Otto und Konsorten einen
kleinen Komödien-Referenztitel vorzuweisen.
Wertung:
8/10
Review-Blu-Ray:
Constantin Film
Testsprache:
Deutsch/DTS-HD Master Audio 5.1
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 03.05.2014
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