Exzesse im Folterkeller
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Dabide no hoshi: Bishôjo-gari / Beautiful Girl
Hunter
Land/Jahr: Japan, 1979
Regie: Norifumi Suzuki
Darsteller: Yuka Asagiri, Shun Domon, Hiromi Namino,
Hiroshi Nawa;
Altersfreigabe: Kein Verkauf oder Vermietung an
Kinder und Jugendliche
Laufzeit (ca.): 100 Min.
Inhalt:
Tatsuya ist ein wohlhabender und gut ausschauender
Typ mit einer dunklen Vergangenheit. Der Mann von
dem er sein Vermögen erbte, war nicht sein richtiger
Vater. Er war Produkt einer brutalen Vergewaltigung
und seine Gene entsprechen auch eher seinem
richtigen Erzeuger, denn seinem reichen Ziehvater.
Er liebt es Frauen in seinem selbst eingerichteten
Folterkeller einzusperren und bizarre Sexspiele mit
ihnen zu veranstalten.
Eines Tages wird Tatsuya von seinem leiblichen Vater
aufgesucht und fortan frönen sie gemeinsam ihren
kranken Vorlieben...
Fazit:
Wie man schon aus der Inhaltsangabe entnehmen kann,
ist Exzesse im Folterkeller keine leichte Kost, doch
aufgrund der gut gemachten Inszenierung bietet sich
eine interessante Unterhaltung für den geeigneten
Zuschauer.
Die Atmosphäre ist von Anfang an verstörend, aber
ungemein ansprechend. Dadurch, dass man eine
richtige Geschichte erzählt, steigert sich der
Tiefgang ungemein. Der Zuschauer kann ein gewisses
Verhältnis zur Hauptfigur aufbauen und auf gewisse
Weise versucht man stets das gestörte Gehirn
verstehen zu wollen. Eigentlich ist die Figur ja gar
nicht unsympathisch, aber deren Handeln ist
erschreckend und bizarr.
Technisch lieferte man eine gute Arbeit ab. Die
Folterszenen wirken realistisch und die Darsteller
wirken zu keiner Zeit unfreiwillig komisch. Von
übertriebenem Einsatz von Kunstblut oder expliziten
Einlagen kann zwar nicht gesprochen werden, doch
sind die erwarteten Szenen schon sehr an der Grenze
des guten Geschmacks. Im Gegensatz zu ansatzweise
vergleichbaren Streifen ist die Inszenierung nicht
nur vergleichsweise professionell, sondern auch
ansatzweise glaubhaft und sehenswert. Auch wenn
manch Effekt etwas billig erscheint, sorgt die
klassische Musikuntermalung oder die teils doch sehr
stilvollen Bilder für einen gefälligen
Gesamteindruck.
An Exzesse scheiden sich die Geister. Obwohl manch
Szenen nicht explizit gezeigt werden, ist deren
Wirkung schon sehr hart und vor allem nicht ohne
Begründung. Man versucht zu erklären, woher die
kranke Vorliebe des Hauptdarstellers kommt und baut
somit einigen Tiefgang in ein vermeintlich
verächtliches Werk ein. Natürlich werden viele
Betrachter vom gezeigten angewidert sein, doch in
seinem "Genre" ist der Film ein herausragender
Vertreter mit großem Unterhaltungsfaktor.
Empfindliche Gemüter seien Vorgewarnt und alle
Interessierte wagen definitiv einen Blick - sofern
Sie kein Problem mit den gezeigten Bildern haben.
Die vorliegende (und ungeschnittene) DVD von Raptor
ist zwar technisch ebenfalls kein Highlight, doch in
Anbetracht des Alters geht das Resultat schon in
Ordnung.
Wertung:
7,5/10
Review-DVD:
Raptor / NSM (RC2 DVD aus Österreich)
Testsprache: Deutsch/5.1
(O-Ton und Untertitel enthalten)
Bemerkungen:
-
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 05.04.2009
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