Elaan
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Elaan
Land/Jahr: Indien, 2005
Regie: Vikram Bhatt
Darsteller: John Abraham, Mithun Chakraborty, Lara
Dutta, Rahul Khanna;
Laufzeit (ca.): 157 Min.
Inhalt:
Der gesuchte Top-Terrorist Baba Sikandar versetzt
die Welt in Schrecken. Er ist der meistgesuchte
Verbrecher Indiens und erlangt durch Erpressung zu
seinem Geld, um krumme Aktionen zu finanzieren.
Er droht dem reichen Geschäftsmann Kantilal Shah,
der hingegen auf Drängen seines Stiefsohnes das
geforderte Geld nicht bezahlt. Mit der Begründung,
dass man nicht mit Terroristen verhandele verweigert
er die Zahlung und wird wenige Tage später eiskalt
erschossen.
Daraufhin wird der Stiefsohn aus der Familie
verbannt. Er kratzt sein geerbtes Vermögen zusammen
und heuert eine Elitetruppe von mehr oder weniger
sauberen Typen an, die ihn bei seinem Rachefeldzug
behilflich sein sollen. Eine Jagd rund um den
Erdball beginnt. Ihr Ziel: Baba Sikandar soll nach
Indien gebracht und dort für all seine Grausamkeiten
verurteilt werden.
Fazit:
Grundsätzlich war Elaan eine feine Sache, doch
einige Unzulänglichkeiten verwehren eine höhere
Bewertung.
Auf der positiven Seite steht die recht coole
Inszenierung mit einigen sehenswerten
Actioneinlagen, verhältnismäßig wenig Gesang und
Schmalz. Die guten Ansätze werden jedoch durch ein
paar derbe Längen wieder ziemlich verdorben. Dies
ist sehr schade, da das Teil sonst recht gefällig
und durch Szenariowechsel abwechslungsreich gemacht
ist.
Die Schauspieler sind größtenteils wieder bekannte
Gesichter, doch dies sollte bei indischen Filmen
wohl niemand mehr stören. Besonders gut hat mir der
kalte Bösewicht gefallen, der so richtig bedrohlich
rüber kam. So richtig düster wirkte er auch durch
seine stets exquisite Inszenierung.
Die bereits angesprochenen Actionsequenzen waren
kurzweilig und gefällig, sind sicherlich nichts für
jeden Zuschauer. Dies liegt an der extrem
übertriebenen Aufmachung. So explodieren Fahrzeuge
bereits nach einem gezieltem Treffer, oder die
Akteure liefern akrobatische Kampfeinlagen auf
fahrenden Autos. Klar ist dies oftmals derbe
Übertrieben, dennoch ungemein unterhaltsam und sorgt
gelegentlich für ein Lächeln auf den Lippen. Hier
muss man wohl sein Hirn ausschalten und das Popcorn
zur Hand nehmen.
Die restliche Inszenierung ist größtenteils auch
rundum gelungen, was die Optik und Akustik betrifft.
Hin und wieder nerven ein paar gewollt ruckelnde
Kamerabilder, doch meist ist an dem technisch
Gebotenen wenig zu bemängeln.
Im krassen Gegensatz zu den schmucken Explosionen
stehen hingegen die Gesangseinlagen. Diese sind zwar
weniger zahlreich als in anderen Werken,
grundsätzlich wollte man wohl nicht darauf
verzichten. Der schöne Titelsong mag noch in Ordnung
gehen, die anderen Liedchen passen aber überhaupt
nicht in das Szenario. Die Stellen sind unpassend
gewählt bzw. wird die leicht düstere Grundstimmung
damit versaut. Somit sind sie das größte Manko neben
den stetig aufflackernden Längen.
Elaan zeigte interessante Ansätze und schraubte ein
paar eher nervige Einlagen von manch Bollywoodfilmen
runter, doch konnte nicht restlos überzeugen. Warum
hielt man an der "Tugend" der Überlänge fest? Etwas
kürzer zusammengeschnitten hätte der Film sein teils
ja vorhandenes Tempo besser beibehalten und dem
Zuschauer mehr Kurzweil bescheren können. In einer
kürzeren Fassung hätte Elaan ein definitiver
Actiontipp werden können, doch in dieser langen
Version bleibt ein gedrübter Gesamteindruck. Ich
denk gerne an die stylischen Schusswechsel zurück,
ein Actionspaß für Zwischendurch ist es jedoch
nicht. Insgesamt nicht schlecht, doch man hat
eindeutig viel Potential verschenkt.
Wertung:
6,5/10
Review-DVD: Eros
International (indische DVD)
Testsprache:
Hindi/5.1 + englische
Untertitel
Bemerkungen:
-
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 17.02.2008
<< Zurück
zur Übersicht |