Eine Karte der Klänge von
Tokio (ofdb)
Original-/Alternativtitel: Mapa de los sonidos de
Tokio
Land, Jahr: Spanien, 2009
Regie: Isabel Coixet
Darsteller: Rinko Kikuchi, Sergi López, Min Tanaka,
Manabu Oshio;
Altersfreigabe: FSK ab 16
Laufzeit (ca.): 106 Min.
Inhalt:
Ryo ist auf den ersten Blick ein ganz unscheinbares
Mädchen, doch hinter der oberflächlichen Fassade
steckt eine waschechte Auftragskillern.
Sie erledigt Ihre Jobs routiniert, doch als sie
einem ihrer Opfer näher kommt ändert sich Einiges.
Anstatt den Job wunschgemäß auszuführen, verbringt
sie aufregende Nächte mit der Zielperson.
Natürlich ist der Auftraggeber alles andere als
erfreut darüber...
Fazit:
"Eine Karte der Klänge von Tokio" legt - wie der
Titel vermuten lässt - sehr großes Gewicht auf seine
akustische Umsetzung. Sanfte Klänge, deutlich
wahrnehmbare Nebengeräusche und die interessante
Optik lassen ihn schon fast zu einem Kunstfilm
werden. Der überwiegend ruhige Verlauf, der durch
prickelnde Erotikszenen immer wieder erschüttert
wird mag, nicht Jedermanns Geschmack sind, erweist
sich jedoch anständige gute Mischung.
Die ungewöhnliche Handlung lässt sich in der kurzen
Inhaltsangabe leider nicht so widerspiegeln, wie das
Werk selbst inszeniert ist. Die Bilder erwecken
einen zuweilen seltsamen Grundton und reizen dennoch
dazu am Ball zu bleiben. Mir haben die minutenlangen
Einblicke in die fremde Metropole sehr gut gefallen,
wobei das Tempo allerdings nicht immer optimal
ausgelotet war. Oftmals schlichen sich bei all der
Beschaulichkeit schon ein paar Längen und so war das
Ergebnis nicht so ganz rund.
Die beiden Hauptdarsteller agieren hervorragend
miteinander und schrecken vor relativ freizügiger
Darstellung nicht zurück. Die Chemie passt und deren
Spiel gibt keinen Grund zur Klage. Verzweiflungen
und Sehnsüchte werden deutlich und lassen den
Zuschauer zumindest in einigen Momenten intensiv
mitfühlen. Leider brechen jedoch einige Dialoge mit
der kunstvoll anmutenden Atmosphäre und erinnern zum
Teil eher an eine Schmuddelproduktion, denn ein
anspruchsvolles Werk.
"Eine Karte der Klänge von Tokio" war definitiv
nicht schlecht, aber man muss für einen Film wie
diesen in Stimmung sein. Das Werk besitzt einen
manchmal schon fast behäbigen Erzählstil und setzt
viel auf optische und vor allem akustische Reize -
wobei es sich selbst hochwertiger verkauft, als es
eigentlich ist. Wem dieses Experiment zusagt, darf
gerne mal abtauchen - ich bevorzuge sonst eher
andere Streifen, war im Großen und Ganzen jedoch
zufrieden. Kein Hit, aber wenigstens mal wieder
etwas fernab vom restlichen Mainstream. Allein ein
paar tolle Aufnahmen waren die Sichtung wert.
Wertung:
6,5/10
Review-DVD:
Alamonda Film
Testsprache: Deutsch/5.1
Bemerkungen:
-
Trailer:
»
Trailer bei YouTube
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 01.12.2010
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