Eden Lake
(ofdb)
Originaltitel/Alternativ:
Eden Lake
Land/Jahr: Großbritannien, 2008
Regie: James Watkins
Darsteller: Kelly Reilly, Michael Fassbender, Tara
Ellis, Jack O'Connell;
Altersfreigabe: FSK ab 18
Laufzeit (ca.): 87 Min.
Inhalt:
Eigentlich wollte ein junges Pärchen nur ein
erholsames Wochenende in einem abgelegenen Waldstück
verbringen, doch der Ausflug wird zu einem wahren
Horrortrip.
Nach Ankunft schien alles noch so harmonisch und ein
lauschiges Plätzchen ist gefunden. Kurz darauf
stören ein paar Jugendliche mit lauter Musik und
pöbelhaften Verhalten. Es dauert nicht lange und die
Lage ist kurz vorm eskalieren. Das Paar zieht sich
zurück und lässt sich nicht beirren.
Am nächsten Morgen ist das Fahrzeug der Ausflügler
beschädigt und man vermutet die lauthalsigen Kids
dahinter. Das Aufsuchen derer scheint aber keine
gute Idee gewesen zu sein, denn die Jugendlichen
werden das Paar noch so richtig im Wald
drangsalieren...
Fazit:
Wenn ein Streifen harter Tobak ist, dann Eden Lake.
Im Gegensatz zu manch anderen Slasherfilmen sind die
Attentäter wirklich furchteinflößend und die
gezeigten Bilder ein Schlag in den Magen der
Gesellschaft. Was hier geboten wird, ist eine extrem
gute und beängstigende Geschichte, die quasi keine
Längen zu verzeichnen hat und den Zuschauer
emotional mitnimmt.
Die teils sehr jungen Darsteller verdienen ein Lob.
Sind sind keine platten Figuren mit Eishockeymasken
oder dergleichen, sondern realistisch gezeichnete
Charaktere, bei denen die Erziehung fehl schlug.
Gerade dies macht den Reiz - oder eben die heftige
Wirkung der Bilder aus. Selten zeigt man explizit
oder besonders lang eine deftige Szene, aber im Kopf
des Zuschauers ist die Wirkung umso lebendiger. Man
weiß genau, was gerade geschieht und braucht keine
ausgiebige Bebilderung dazu. Zusammen mit der
verstörenden Atmosphäre ist das Gesamterlebnis schon
sehr heftig. Früher hat man Streifen wie "Die Klasse
von 1984" als etwas lachhaft übertrieben abgetan,
doch heute schaut das Werk ganz anders aus. Bei
diesem Teil ist man dagegen schon näher an der
Realität, als manchen Zuschauer lieb ist - und eben
das sorgt für ein ungutes Gefühl.
Neben den erstaunlich bedrohlich agierenden Kids
machen auf die Erwachsenen ihre Aufgabe gut. Vor
allem die hübsche Hauptdarstellerin ist ein
Augenfang und sorgt mit ihrer kaltblütigen Wendung
für Aufsehen. Sie spielt die Rolle der bedrohten
Seele glaubhaft und die Überlebensängste sind
begründet. Selten hat der Bedrohungsfaktor so
packend gewirkt und jeder weitere Storyverlauf wird
mit Spannung erwartet. Oft fragt man sich, wie man
wohl selbst handeln würde und gerade dieser Faktor
ist
Da Eden Lake so toll inszeniert ist, nimmt man das
etwas konstruiert und leicht abstruse Finale auch in
Kauf. Sicherlich ahnt der Zuschauer mit der Zeit
worauf es hinausläuft, doch gut erzählt ist es
dennoch. Ich möchte hier ja nicht zu viel verraten,
weshalb es sich für Unkundige etwas seltsam anhören
mag. Sagen wir einfach, dass das Ende nicht mehr
ganz so authentisch wie der Rest wirkt und eher als
makabren Abschluss eingebaut wurde - aber dennoch
recht gefällig ist. Ein anderer Ausgang wäre auch
den Hauptfiguren gegenüber nicht gerecht gewesen, da
man sich als Betrachter stets die Frage stellt "Wie
gehts bloß aus?" oder "Wie können die jetzt noch
weiter leben?"
Eden Lake fängt leise - aber interessant - an und
steigert sich zu einem erstklassigen Terror-Ereignis
mit hohem Unterhaltungsfaktor. Wer mit der Thematik
kein Problem hat, erlebt eine beängstigende pseudo-
Gesellschaftsbeobachtung der blutigen Art. Die
Gewalt dient hier nicht zum Selbstzweck, wird
verständlich begründet und die Bilder wirken enorm
intensiv. Unterm Strich zwar kein Must-See für
Jeden, aber ein heißer und heftiger Geheimtipp für
Interessierte.
Wertung:
8/10
Review-DVD:
Universum Film
(deutsche RC2 DVD)
Testsprache: Deutsch/5.1
(Englisch/5.1 ebenfalls enthalten)
Bemerkungen:
-
Trailer:
Eingetragen von: Silverfox1982
Datum: 28.04.2009
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